»Je mehr es gab, desto weniger gibt es«
von Kaspar Maase
29.8.2023

Zum Heftroman und zur Massenliteratur – Freuden und Probleme mit einem kulturellen Erbe

[Überarbeiteter Vortrag, Zentrum für Buchwissenschaft der Ludwig-Maximilians-Universität München, 4.7.2023]

1.

Es ist mir eine große Freude, hier zu sein, unter so vielen Kolleg*innen, die den Kontinent der Heftromane mit Neugier, mit kritischem Respekt und vielleicht, dann und wann, auch mit der Erwartung angenehmer literarischer Unterhaltung betreten. Das hat mich ermutigt, ins Zentrum meines Vortrags die Frage nach dem prekären materiellen Status von Heftromanen als Teil unseres kulturellen Erbes zu stellen.

Ich muss allerdings auch gleich das erste Problem auspacken. Es betrifft den Titel des Vortrags – genauer gesagt, die Urheberrechte daran. Die sind nämlich bis dato ungeklärt. „Je mehr es gab, desto weniger gibt es“: In dieser Formel steckt das ganze Elend derer, die sich mit der Geschichte populärer Kulturen beschäftigen – Elend jedenfalls im Vergleich mit denen, deren Gegenstand die zu ihrer Zeit kanonisierten Werke sind, die Zeugnisse der sogenannten Hochkultur. Wovon es viel gab und gibt, was jedermensch leicht zugänglich war und ist, das wurde und wird in der abendländischen Tradition stets erheblich geringer geschätzt als das Seltene, vermeintlich Besondere, Exklusive (und immer wieder auch Exkludierende). Man hat die Leichtigkeit des physischen Zugangs gleichgesetzt mit geringem Gewicht auf der Waage der kulturellen Substanz und die Vielzahl derer, die Werke der Massenkunst präferieren, als Indiz für triviale Anspruchslosigkeit und Gewöhnlichkeit der Texte interpretiert.

Mich hat jedenfalls die gnadenlose Prägnanz der Formel schon vor Jahrzehnten, gleich bei der ersten Begegnung, gepackt. In meiner Quelle wurde sie Marshall Mc Luhan zugeschrieben – ohne nähere Angaben. Das leuchtet mir bis heute ein, es würde passen zu dem großen Querdenker. Seither habe ich mehrfach versucht, das vermeintliche Zitat zu verifizieren – vergeblich. Mittlerweile zweifle ich an meiner Erinnerung; vielleicht ist die Formulierung ja von mir selbst? Ganz sicher jedenfalls ist sie mir aus dem Herzen gesprochen: Genau so ist es, immer wieder.

Denn hier wird ja nicht nur Vergangenes benannt: Jeden Tag verschwinden beispielweise digitale Erweiterungen der Gutenberg-Galaxis in den Welten und Wirbeln des Internet. Wer archiviert die vielen Sammler-Portale und Fan-Foren, die hier auftauchen und verglühen?[1] Die Forschung nutzt sie zunehmend, weil sie essenziell zum Phänomen Heftroman gehören.[2] Und muss man sich nicht auch sorgen um das Überleben der auf billigem Papier gedruckten Hefte selbst, die im konservatorisch besten Fall seit über 100 Jahren in der Nationalbibliothek lagern?[3] Mir scheint, es gibt jede Menge Anlass, sich um das physische Überleben dieses Segments des kulturellen Erbes zu kümmern.

 

2.

Welche Argumente sprechen also für das umfassende Zusammentragen, Aufbewahren, Erschließen und Präsentieren der Massenware Groschenheft? Was motiviert die Forschenden? Welche Argumente bewegen Entscheider*innen dazu, Sammeln, Konservieren, Forschen und Ausstellen zu finanzieren? Es ist ja symptomatisch, dass bis dato erhebliche Teile der Quellenbasis – und des Wissens! – zur Heftromangeschichte außerhalb des Wissenschaftsbetriebs gesichert worden sind.

Wo stünden wir denn ohne die historischen, editorischen, bibliographischen und biographischen Arbeiten von Sammlern und Liebhabern wie Jochen Bärtle, Robert N. Bloch, Thomas Braatz, Heinz Jürgen Galle, Dieter Hoven, Heinrich Pleticha, Werner G. Schmidtke, Peter Wanjek[4] – um nur einige zu nennen? Man könnte an dieser Stelle auch sagen: Je mehr es gab, desto weniger hat sich die Wissenschaft darum gekümmert.

Die genannten Namen verweisen auf eine weitere, richtig peinliche ‚Lücke‘: den weitgehenden Ausschluss von Frauen aus dem Romanheft-Universum. Hier potenziert sich die Verwandlung von Vielzahl in Verschwinden noch einmal. Die höchsten Auflagen hatten nämlich Heftreihen, deren Stories ein weibliches Publikum adressierten – nicht nur mit ‚Liebesgeschichten‘, sondern bereits in der Kaiserzeit auch mit Krimis und Abenteuern. Getreu dem Muster „Je mehr es gab …“ sind Erfolgsreihen wie etwa Vergiss mein nicht (rund 600 Titel allein zwischen 1912 und 1929) oder die Romanperlen (1150 Titel von 1911-1940) von Sammlern wie Forschern kaum eines Blickes gewürdigt worden. Unter den öffentlich sichtbaren Sammlern und Publizisten ist mir keine einzige Frau bekannt. Auch Internetportale schmücken sich deutlich lieber mit Buffalo Bill und Rolf Torring als mit Ethel King (immerhin 200 Hefte von 1912-15) oder mit Krieg und Liebe aus dem Ersten Weltkrieg (bei Wanjek[5] gar nicht erfasst). Das setzt sich dann fort in der geringen Sichtbarkeit von Autorinnen, die selbstverständlich auch Genres wie Krimi und Abenteuer draufhatten.[6]

Dessen ungeachtet hat sich das Feld akademischer Studien erheblich aufgefächert. Weit über Arbeiten zu Texten und literarischen Traditionslinien, Gattungen und Genres hinaus interessiert man sich inzwischen für alle Kontexte, in denen das ‚wirkliche Leben‘ der Heftliteratur stattfand und -findet, von Produktion und Vertrieb über Leser*innen-Praktiken bis zu den alltäglichen wie politischen Auseinandersetzungen, die mit dem Aufstieg der ‚Schundliteratur‘ verbunden waren. Mit Methoden der Digital Humanities wird versucht, den Massencharakter der Gattung aufzunehmen und zugleich Zugriffe zu entwickeln, die möglichst nahe an einzelne Texte und ihre literarische Gestaltung heranreichen.[7] Dahinter stehen Themenfelder, die auf grundlegende Erkenntnisinteressen der Forschung verweisen. Wir finden hier ein breites Spektrum von Argumenten, inwiefern an Heftromanen wichtige, produktive und einzigartige Erkenntnisse zu gewinnen sind – mithin Argumente dafür, Romanheftwelten unbedingt konservatorisch zu sichern und öffentlich als eine tragende Säule deutscher Kulturgeschichte zu präsentieren.

3.

Was die Begründungen dafür betrifft, so scheint mir ein Vergleich mit früheren Debatten zum Thema Erbe aufschlussreich. Die maßgeblichen Diskussionen dazu fanden zwischen der Reichsgründung und dem Ersten Weltkrieg statt und mündeten in die Entscheidung, dass die 1912 begründete Deutsche Bücherei in Leipzig auch Romanhefte und ähnliche Unterhaltungsliteratur sammeln solle. Das war allerdings nicht mit der Pflicht zur Abgabe von Belegexemplaren verbunden, und die Mitarbeiter*innen der DB mussten hart daran arbeiten, dass Sammellücken nicht zu groß wurden. Tonia Sophie Müller hat diese Debatten in ihren Verzweigungen untersucht und ist zu erhellenden Schlüssen gekommen.[8] Im Kern ging es darum, welche Teile der nationalen Kultur – im engeren Sinne: welche Druckschriften – des Sammelns und Aufbewahrens würdig waren, und aufgrund welcher Qualitäten. Wobei die Frage nach dem Was stets zwei Wer-Fragen implizierte: Wer hatte die Autorität, Inhalte und Ziele des Sammelns zu bestimmen? Und: Wessen Stimme sollte aufbewahrt werden? Letztlich ging es darum, was zur deutschen Kultur zählen sollte und was nicht.

Mit Blick auf populäre Lesestoffe standen sich letztlich zwei Kriterien gegenüber: auf der einen Seite der normativ begründete ästhetische, intellektuelle und moralische Wert, auf der anderen – in der Sprache der Zeit – der kulturhistorische. Vereinfachend kann man sagen, dass es mithilfe des von der Reichsgründung befeuerten nationalen Impulses gelang, die Hegemonie feudalen und obrigkeitlichen Denkens sowie konservativer Werturteile zu brechen. Zum emphatischen Diskurs vom Volk als Träger der Nation trat eine stark historistisch und positivistisch bestimmte akademisch-wissenschaftliche Argumentation; sie betrachtete die umstrittenen Gegenstände als unverzichtbare Quellen zukünftiger Forschung. Werturteile wandelten sich, so lautete ein tragendes Argument, und kommende Generationen müssten ihr Bild von der deutschen Geschichte selbst, aufgrund originaler Quellen zeichnen können.

So forderte der Hallenser Bibliothekar und Historiker Karl Kehrbach 1880 mit Verweis auf die britische National Library, eine „deutsche Reichsbibliothek“ müsse sich am Ideal der „absoluten Vollständigkeit“ des nationalen Schrifttums orientieren. Nur so könne man das „Geistesleben seines Volkes […] bis ins kleinste Detail“ überliefern. Ein „allseitiges plastisches Bild über unsere Cultur in allen ihren Abzweigungen und Ausläufern“ schließe auch das „Zugeständnis vorhandener geistiger Verirrungen in unserer Literatur“ ein.[9] Und ein Jahr später postulierte der Deutsche Schriftstellerverband: „Jede im Druck erschienene Schrift […] repräsentiert eine Äußerung des geistigen Lebens der Nation und ist als ein kulturhistorisches Zeugnis der Zeitbewegung zu betrachten.“[10]

Der Göttinger Bibliothekar Johannes Franke begrüßte ein derartiges inklusives Konzept als Ausdruck der doppelten Pflicht, im Interesse der gegenwärtigen wie der zukünftigen Forschung zu sammeln.[11] Nationale Emphase und distanzierte, teilweise besorgte sozialwissenschaftliche Sicht verbanden sich im vielfach vertretenen Argument, gerade die Erfassung des Minderwertigen, Abweichenden und Bedenklichen sei angesichts seiner Verbreitung unverzichtbar zur „Erkenntnis der Volksseele“ (so Franke).[12] Damit wurde die Massenhaftigkeit als solche zum schwerwiegenden Argument für den „eigenartigen kulturellen Wert“ derartigen Materials, wie der Münchner Bibliothekar und Jurist Friedrich Wilhelm Pfeiffer es 1913 nannte.[13]

Dass der Massencharakter von Schriften das Risiko ihres Verschwindens erheblich vergrößerte, war Fachleuten ebenfalls schon bewusst. 1907 sah der Darmstädter Bibliothekar Karl Esselborn warnend voraus, dass „die heute anscheinend minderwertigen Druckschriften dadurch wichtig werden, dass sie vielfach zu den größten Seltenheiten gehören werden. Die kleinen oft nur auf vorübergehenden Erfolg berechneten Druckschriften werden, wenn sie nicht mehr aktuell sind, beseitigt; ihre Masse ist zu groß, der Raum in den Privatwohnungen beengt, die Verwertbarkeit auf dem Büchermarkt ausgeschlossen.“[14] „Je mehr es gab, desto weniger gibt es“ – das wusste man also schon vor 100 Jahren.

4.

Ich möchte ein wenig zuspitzen und behaupten: Die Argumentation für das Sammeln und Bewahren von Massenliteratur ist in wesentlichen Punkten keinen Schritt weiter gekommen. Zwar kann man mit Fug und Recht feststellen, dass die Heftromanforschung die Relevanz ihrer Fragestellungen und Erträge erheblich gesteigert hat. Doch nach meinem Wissen postuliert kaum jemand in der Öffentlichkeit, das möglichst umfassende Sammeln und Erschließen von Massenliteratur sei Pflicht eines Kulturstaats. Wem ist denn, wenn man auf die Politik schaut, die Bewahrung von Groschenheften und Comicserien, von Fernsehshows und Foto-Postern auch nur annähernd so wichtig wie der Schutz von Sammlungen anerkannter Kunstwerke? Heute bewegt der angebliche ‚Verlust‘ von Benin-Bronzen die Kulturfunktionäre, nicht das Schicksal privater Romanheftbestände, deren Sammlergeneration gegenwärtig abtritt. Deren Lebenswerk wird dann bestenfalls auf dem Heftromanmarkt angeboten und zerstreut werden.

Zwar kann das, wovon es sehr viel gab, heute auf einen gewissen demokratischen Respekt zählen.[15] Der bleibt aber unverbindlich, und diese Anerkennung steht auf dünnem Eis. Freilich geht es immer um Kosten, doch dahinter stehen Relevanzzuschreibungen. Ich vermute, das größte Hindernis für die Behandlung von Massenliteratur als kulturelles Erbe ist immer noch das Urteil über deren ästhetische Eigenschaften. Seit dem Beginn der Feldzüge gegen ‚Schmutz und Schund‘ im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts[16] dominiert im deutschen Sprachraum ein merkwürdig verschlungenes Deutungsmuster. Es verbindet Texte und deren Nutzer*innen untrennbar zu einer diskursiven Doppelheit. Es ist kaum möglich, über die Eigenschaften von Texten zu sprechen, ohne die vermuteten Eigenschaften einer bestimmten Leser*innenschaft zu implizieren.[17]

Noch immer wird angenommen: Texte machen Menschen; und Heftromane und deren heutige Pendants können die ästhetischen Präferenzen und Kompetenzen Heranwachsender lebenslänglich schädigen. Auch offensichtliche Faszination, tiefes Berührtwerden durch Massenkunst[18] erscheint zutiefst ambivalent: Was, wenn es sich um Werke handelt, deren Ästhetik unseren Wertvorstellungen entgegenläuft?

Besonders interessant ist die unaufhebbare Ambivalenz in autobiographischen Rückblicken prominenter Künstler*innen auf ihre Jugendlektüre zu beobachten. Die Autor*innen sind lebende Beispiele dafür, dass ästhetisches Erleben entwicklungsoffen ist – und legen uns doch nahe, in ihnen die glückliche Ausnahme einer bedrohlichen Regel zu sehen.

Ein anerkannter Schriftsteller erinnert sich: „Ich pumpte mir einige der fleckigen, von höchster Lesererregung zeugenden Heftchen – Tinte, Fett und Fingerschweiß auf jeder Seite –, begann noch in der Religionsstunde zu lesen und hatte auf einmal das Gefühl, gefunden zu haben, was ich unbewusst und beinahe schmerzhaft entbehrt hatte.

Es war mir damals erklärlicherweise gleichgültig, ob der Mensch durch Literatur gerettet oder preisgegeben werden soll, ich bedurfte weder einer Selbstauslegung noch einer Weltinterpretation, und von einer Anstiftung zum notorischen Zweifel wollte ich schon gar nichts wissen. Wonach ich suchte, war allein dies: Wege, zu entkommen, und Wege, die zu unerhörtem, zu aktionsreichem Erlebnis führten. Der Schule zu entkommen, der überschaubaren Häuslichkeit, der engen und längst erkundeten Kleinstadt, aber auch den ermüdenden Spielen mit den immer gleichen Freunden: erst die Literatur, der ich verfiel, zeigte mir, dass dies mein heftigster Wunsch gewesen war.

Aber Entkommen allein genügte mir offenbar nicht. Lesend wurde ich außerdem gewahr, dass da etwas auf mich wartete, womit ich mein Vorhandensein rechtfertigen könnte: gleich hinter dem Horizont gab es jede Menge Abenteuer und erlebnisreiche Aufgaben, da musste gezüchtigt und überführt, befreit und gekämpft werden, die Ferne erst bot dem träumenden Weltpolizisten – finanziell unabhängig selbstverständlich – eine Gelegenheit zur Bewährung. Die freiwillige literarische Gefangenschaft sicherte einen Ausweg aus unzureichender Realität. Indem ich mich überwältigen ließ, wurde ich frei.“[19]

Ich spüre hier wenig Vertrauen, vielmehr massive Zweifel, dass sich viele ‚Normalverbraucher*innen‘ aus der erregenden ästhetischen Gefangenschaft ihrer Groschenheftlektüre befreien werden – so wie es Siegfried Lenz durch Willensstärke oder glückliche Umstände vergönnt war. Solche Zweifel sind es, die der überfälligen Debatte über Populärkultur als kulturelles Erbe entgegenstehen.

Ich will damit keine Auseinandersetzung über den ästhetischen Rang der Texte eröffnen. Wertungen gehören nicht zum seriösen Geschäft empirischer Kulturforschung; Ethnograph*innen sind Relativisten. Nach meinen persönlichen Eindrücken als beruflicher ‚Schund‘-Leser reicht die Qualität von ‚quälend‘ über ‚gute Unterhaltung‘ bis zu ‚emotional und/oder gedanklich berührend‘. In meiner Jugendlektüre nahmen Heftromane und Co quantitativ sehr wenig Platz ein. Um so mehr gibt mir zu denken, wie vieles aus diesem begrenzten Korpus sich in mein Gedächtnis eingeschrieben, eingenistet hat – Figuren, einzelne Szenen oder auch ganze Plots.[20] Das verweist mich ebenso wie Siegfried Lenzens Erinnerung auf die unkalkulierbare Kraft populärer Texte, bei jederfrau und jedermann tiefgehendes, berührendes, beglückendes ästhetisches Erleben zu bewirken.[21] Für mich liegt hier der stärkste Beweggrund, Lore-Romane und Geisterjäger-Geschichten in die kollektive Erinnerung aufzunehmen.

5.

Mit der durchdringenden Liberalisierung der deutschen Gesellschaft verloren moralische Besorgnisse insbesondere nach dem Zweiten Weltkrieg an Überzeugungskraft. Zwar lag die ästhetische Abwertung populärer Genres weiterhin als dunkler Schleier über der gesamten Unterhaltungskultur – weiterhin verbunden und plausibilisiert mit abwertenden Annahmen über Lebenseinstellungen, Charakterqualitäten und Realitätsorientierung von deren Nutzerinnen und Nutzern. Doch trotz dieser Herabsetzung haben sich seit der Mitte des 19. Jahrhunderts Gattungen der populären Unterhaltung zu kulturellen Institutionen entwickelt, die ich provisorisch „Erinnerungsorte“, „lieux de mèmoire“ nennen möchte.

Die Idee geht bekanntlich zurück auf Pierre Nora. 2001 haben Étienne François und Hagen Schulze eine dreibändige Sammlung Deutsche Erinnerungsorte vorgelegt und darin immerhin Karl May, Marlene Dietrich, die Bundesliga und den Schlager aufgenommen. Was Historiker können, sollte doch auch Populärkulturforscher*innen möglich sein! Zwischen Courts-Mahler und Cora, zwischen dem Schinderhannes und Gucky dem Mausbiber sind jede Menge affektiv hoch besetzte Gegenstände des Erinnerns entstanden. Es waren solche Texte und die an ihnen erprobten und habitualisierten Lese- und Gefühlspraktiken, mit denen große Teile der deutschen Bevölkerung seit 1850 ihre ästhetischen Kompetenzen und Präferenzen erworben und entwickelt haben. Mit der konkreten Ausrichtung der Vorlieben und mit der praktischen Anwendung der Fähigkeiten mag man als Kulturwissenschaftler*in unzufrieden sein und hier eine große Baustelle für partizipative Demokratie sehen – Stichwort ästhetische Bildung. Das entbindet aber nicht von der Aufgabe, diese Entwicklung historisch aufzuarbeiten, kritisch zu würdigen und in das populäre Geschichtsbild zu integrieren. Und ohne die materiellen Zeugen dieser massenkulturellen Revolution ist die Aufgabe nicht zu lösen.

Revolution ist ein großes Wort, und das sollte es auch bleiben. In der Sache folge ich hier Kolleg*innen wie dem Literatur- und Medienhistoriker Werner Faulstich. Für ihn stellt die „markante und generelle Zunahme an kulturellem Anspruch, an Geschmack, an Ästhetik in allen Schichten der westlichen Bevölkerung“ die „vielleicht offensichtlichste Entwicklung in der Kultur des 20. Jahrhunderts“ dar. “Niemals zuvor in der Kulturgeschichte […] gab es, bezogen auf die Gesamtheit jeweils aller Menschen, so viele Leser, Hörer, Zuschauer anspruchsvoller Literaturwerke in allen Medien wie heute; niemals zuvor war der Bildungsstand, der ästhetische Geschmack, der Spaß an Kultur derart hoch und verbreitet und entwickelt wie heute“.[22] Das schließt Liebhaber*innen von Heftromanen und Serien selbstverständlich ein. Auch ihr ästhetischer Horizont und die Vielfalt der Dinge, die sie genießen, ist historisch ohne Vergleich. Seit dem Take-off der modernen Populärkultur um 1850 im Feld der Printmedien machten und machen Massen von Menschen mit populären Künsten emotional tiefgehende, sozial verbindende und zur Reflexion des eigenen So-Seins auffordernde Erfahrungen. Sie haben nicht nur solche Erfahrungen, aber eben doch immer wieder.

Fraglos war die Palette des Gebotenen bereits im 19. Jahrhundert vielgestaltig,[23] und ebenso bunt waren die Funktionen ästhetischen Erlebens; es schloss Problemflucht, Tagtraum und Tröstung ebenso ein wie den Kitzel von Grenzüberschreitung, Gewalt und rauschhafter Selbstermächtigung. Doch hier zu urteilen und das vermeintlich Wertvolle, Bleibende zu selektieren ist nicht Aufgabe von Archiven, Sammlungen, historischen Museen – das wurde in den Debatten des späten 19. Jahrhunderts bereits klargestellt.

Damals noch nicht anerkannt war die emotionale Bedeutung von Massenkunst-Materialien wie Romanheften für jene Teile der Bevölkerung, die weder über den materiellen Besitz noch über die soziale Position verfügen, um innerhalb einer Familientradition nennenswert Gegenstände des Erinnerns zu hinterlassen. Ihre Lebensweise zu dokumentieren und ihre ästhetischen Welten als Teil eines gemeinsamen kulturellen Erbes[24] anzuerkennen, das ist gemeint, wenn Schlager und Bundesliga als Erinnerungsorte präsentiert werden. Und das ist, um im Bild zu bleiben, die Liga, in der auch die Heftromane spielen (wobei immer, wenn in diesem Vortrag von Romanheften die Rede ist, vor allem die erzählten Geschichten und deren Wirkung gemeint sind).

Die Massenkünste insgesamt sind von erstrangiger Bedeutung für die Erinnerungskultur. Schlager, Postkarten, Fortsetzungsromane, Glanzbilder, Slapstick- und Liebesfilme der letzten 150 Jahre besitzen bis heute ein einzigartiges Potenzial, Menschen anzurühren und sie zum Erinnern zu bewegen. Es geht ja nicht allein um Texte und Bilder – es geht gerade unter dem Gesichtspunkt des Erbens, des Anerkennens und des Selbstanerkennens, auch um die Alltagspraktiken, mit denen frühere Generationen sich Heftchen und Sammelbilder zu eigen machten, und um die sozialen Beziehungen, die sie darum herum aufbauten.

Konkret: Zu den Heftromanen gehören die Tauschzirkel, in denen man Pfennige für gemeinsamen Erwerb zusammenlegte – und natürlich heiß über die vermeintlich besten Geschichten debattierte; ebenso Zeugnisse der Antischund-Bewegung wie ‚gute‘ Heftserien oder Handzettel, die Eltern vor den gefährlichen Neigungen ihrer Kindern warnten und zur Kontrolle aufforderten. Wir haben autobiographische Zeugnisse der Lektüre und Schulaufsätze, die Lehrerinnen und Lehrern Zugang zu den Lese- und Phantasiewelten der Kinder verschaffen sollten. Solche Kontextmaterialien tragen Unvergleichliches bei zum Verständnis der Vorfahren: ihres Lebens, ihrer Wünsche und Träume, ihrer Illusionen und Irrtümer – und damit auch zum Verständnis heutigen Lebens und dessen, was die Generationen verbindet.

Man kann das in Lokalmuseen mit einschlägigen Exponaten erleben: Bilder und Klänge aus der Populärkultur erregen Aufmerksamkeit und geben oft Anlass für Austausch unter Besucher*innen. Bis heute haben sie das Potenzial, als beredte Zeugnisse fremden Lebens zu sprechen. Nicht nur beim Lesen, auch in der musealen Präsentation dienen Heftromane als Medien sinnlicher Erkenntnis.

Last, not least: Sammlungen und Ausstellungen solcher populären Hinterlassenschaften können eine Erfahrung kultureller Anerkennung und Selbstanerkennung vermitteln. Wer die traditionellen Künste schätzt und liebt, der fühlt sich angenommen und verstanden in einer Gesellschaft, die diese Künste pflegt und ihnen ein gutes, repräsentatives Zuhause schafft. Vergleichbares sollten die massendemokratischen Gesellschaften der Gegenwart auch jenen Bürgerinnen und Bürgern vermitteln, die prägende ästhetische Erfahrungen mit Heftromanen, Comics und Serienheld*innen verbinden. Solche Lesestoffe stehen allerdings nicht allein; sie sind Teil intermedialer und intertextueller Beziehungen wie auch von Netzen populärer ästhetischer Praktiken. Das verweist auf die Notwendigkeit, die gesamte populäre Kultur angemessen in das kulturelle Erbe aufzunehmen – eine Aufgabe, der man durchaus politische Bedeutung zuschreiben kann in einer Gesellschaft, die zunehmend ihre Spaltungen kultiviert.

Ein Projekt beginnt mit dem ersten Schritt. Ich denke, die bereits begonnene Arbeit an einer digital nutzbaren Gesamtbibliographie des deutschsprachigen Heftromans weist genau in diese Richtung. Die physische Sicherung und Erschließung der Hefte und der Kontextzeugnisse ist nun mal die Voraussetzung für alles Weitere. Ich kann der Münchner Buchwissenschaft nur einen langen Atem und viel Erfolg für dieses Vorhaben wünschen.

 

Anmerkungen

[1] Haug/Jannidis konstatieren: „Die vielfältigen Tätigkeiten dieser Fans, Sammler und Händler bilden eine der wichtigsten Informationsquellen für die Forschung. Die einfachen Publikationsmöglichkeiten des Internets wurden reichlich genutzt, aber leider führen nun viele Links zunehmend ins Leere.“ Vgl. Christine Haug/Fotis Jannidis: Der deutschsprachige Heftroman. Umriss eines Forschungsfeldes, in: Kodex. Jahrbuch der Internationalen Buchwissenschaftlichen Gesellschaft Bd. 11, 2021/22, „Der deutschsprachige Heftroman“, hgg. v. Christine Haug und Fotis Jannidis, Wiesbaden 2023, S. 9-142, hier S. 97.

[2] Vgl. etwa Niels Werber: Negotiating popularity. Heftromanserienforschung als Paratextforschung. In: Kodex [wie Anm. 1], S. 171-204.

[3] Eine Stichprobe für 10 Serien, die zwischen 1906 und 1934 auf den Markt kamen, im Katalog der DB ergab im April 2023 ein recht durchwachsenes Bild. In der Reihenfolge des Erscheinungszeitraums, im Vergleich mit den Daten bei Wanjek, waren aufgeführt für die Serie Nick Carter (1906-13) 0 von 375 Hefttiteln, für Roman-Perlen (1911-40) 1.093 von 1.150 Titeln, für Jürgen Peters der Schiffsjunge (1914-23) 425 von 448, Süße Geschäftsmädels (1924-25) 16 von 16, Harry Pitt’s Abenteuer (1927) 0 von 25, Durch Wüstenglut und Urwald (1928-29) 9 von 23, Black Bird. Der schwarze Vogel von Scotland Yard (1933) 14 von 33, (Die Abenteuer des) Billy Jenkins (1934-39) 283 (sic!) von 264. Vgl. Peter Wanjek: Der deutsche Heftroman. Ein Handbuch der zwischen1900 und 1945 im Deutschen Reich erschienenen Romanhefte. Wilfersdorf o.J. Haug/Jannidis charakterisieren die DNB-Bestände als „sehr umfangreich“; wie Anm. 1, S. 110.

[4] Eine umfassende Bibliographie ihrer Arbeiten würde den Rahmen dieses Textes sprengen. Sie ist im Moment aber auch noch weitgehend Desiderat.

[5] Vgl. Anm. 3.

[6] Von anderer Art, doch für das Verständnis des Phänomens Heftroman nicht weniger folgenreich ist ein weiteres Desiderat: die Erforschung der internationalen Transfers, die für diese Literaturgattung gerade in der Entstehungsphase zentral sind. Spätestens seit den Mystères de Paris war die serielle Unterhaltungsliteratur ein transnationales Phänomen par excellence. Die europäischen und transatlantischen Vernetzungen sind vielfältig und schwer überschaubar, die Quellensituation im Blick auf Verlage lückenhaft und schwierig – aber die oder jene Schneise über nationale Grenzen hinaus wäre ein wichtiges Zeichen. Vgl. etwa Alix Ricau: A Glass of Bordeaux with Crackers and Cigars. Translating Nick Carter for Europe (1905–1914). In: Michael Gamper/Jutta Müller-Tamm/David Wachter/Jasmin Wrobel (Hg.): Der Wert der literarischen Zirkulation / The Value of Literary Circulation. Berlin, Heidelberg 2023, S. 347–364.

[7] Aufschlussreiche Werkstattberichte geben Leonard Konle/Oana Heckl/Agnes Hiller/Lucas Kaufmann/Lennart Keller/Fotis Jannidis: Gewaltdarstellungen im Heftroman, in: Kodex [wie Anm. 1], S. 301-329; Julian Schröter: ‚Spannung ist Männersache‘? Zur quantitativen Analyse von Suspense in Heftromanen, in: ebd., S. 283-299.

[8] Tonia Sophie Müller: ‚Minderwertige Literatur‘ und nationale Integration. Die Deutsche Bücherei Leipzig als Projekt des Bürgertums im Kaiserreich und in der Weimarer Republik, Göttingen 2019.

[9] Zit. n. ebd., S. 176.

[10] Ebd., S. 177.

[11] Ebd., S. 169.

[12] Ebd., S. 170.

[13] Ebd., S. 192.

[14] Ebd., S. 165.

[15] Ein aktueller Beleg könnte die Sicht von ChatGPT vom 22. 5 2023 sein. Gefragt, ob man Heftromane als Teil des kulturellen Erbes verstehen könne, lieferte das Programm 9 Zeilen Argumente dafür. Zur Begründung wurde die „über viele Jahrzehnte hinweg [… reichende] breite Leserschaft“ angeführt; viele Texte seien „für viele Menschen mit nostalgischen Erinnerungen und kulturellen Referenzen verbunden“. Argumente gegen eine Inklusion wurden allerdings über 23 Zeilen dargelegt. Beim damaligen Stand des Programms kann man m.E. einem solchen Befund durchaus eine gewisse Aussagekraft für den Stand der Meinungen in den verarbeiteten Textkorpora zubilligen.

[16] Vgl. Kaspar Maase: Die Kinder der Massenkultur. Kontroversen um Schmutz und Schund seit dem Kaiserreich. Frankfurt/New York 2012.

[17] „Film und Publikum werden so gleichermaßen inkriminiert“ – Thomas Hausmanninger hat schon vor 30 Jahren gezeigt, dass und wie ‚Schund‘-Kritik die anthropologische Abwertung der ‚Schund‘-Nutzer*innen vollzog. Vgl. Ders.: Kritik der medienethischen Vernunft. Die ethische Diskussion über den Film in Deutschland im 20. Jahrhundert. München 1993, bes. Kap. 2.2 bis 2.7, hier S. 105. URL: https://digi20.digitale-sammlungen.de/de/fs1/object/display/bsb00040945_00211.html?zoom=1.00.

Dabei fällt auf, dass Maßnahmen gegen ‚Schundliteratur‘ in Deutschland nicht wie in vergleichbaren Ländern vor allem moralisch begründet wurden. Die öffentliche Meinung und die Medien betonten, Darstellungen von Gewalt und Sinnlichkeit, Obszönitäten/Unzucht und Verbrechen würden die Heranwachsenden verrohen und sittlich verderben. Gleichgewichtig daneben – und für die pädagogischen Hauptakteure sogar davor – rangierte die Bedrohung durch Geschmacksverderbnis. Die nachfolgenden Generationen würden für ihr ganzes Leben keinen Zugang zu wertvoller und großer Kunst mehr finden, vielmehr als süchtige Opfer des Schundkapitals in Phantasiewelten abdriften, statt sich den Herausforderungen der Realität und der Geschichte zu stellen.

[18] Zum Konzept der Massenkunst vgl. Kaspar Maase: Populärkulturforschung. Eine Einführung. Bielefeld 2019, Kap. 4 und 5. URL: https://www.transcript-verlag.de/978-3-8376-4598-9/populaerkulturforschung/?number=978-3-8394-4598-3.

[19] Siegfried Lenz: Erste Lese-Erlebnisse. In: Siegfried Unseld (Hg.): Erste Lese-Erlebnisse. Frankfurt/M. 1975, S. 73-78, hier S. 73 f.

[20] Im Rahmen einer Anti-Schund-Kampagne wurden wir in der Schule mit ‚guten‘ Heftgeschichten versorgt. Eine Anzahl davon habe ich gelesen, wohl in der 3. Klasse. Sie haben Eindrücke hinterlassen, die bis heute in meinem Gedächtnis lebendig sind.

Die 1952 begründete Reihe trug den Namen Contra-Hefte – contra, weil man sie auf keinen Fall mit einem Groschenheft verwechseln sollte. Weder in der Nationalbibliothek noch im Internet sind die Texte zu finden, so dass ich meine Erinnerungen nicht gegenchecken kann. Aus verstreuten Informationen entnehme ich, dass die Themen der 23 Hefte recht weit gespannt waren, von den Konquistadoren bis in die westdeutsche Gegenwart zum Kampf gegen Wilderer reichten, und meist aus der Feder altgedienter Autoren stammten. Ich erinnere mich allerdings an eine Reihe von Geschichten, die einiges gemein hatten: Sie handelten in der Gegenwart, die Abenteuer waren allesamt mit Technik, Wissenschaft, Fortschritt verknüpft, und zumeist spielten Autos eine wesentliche Rolle. Ich erinnere mich an einen Jeep, einen Citroën 11 CV, einen Packard. Es gab den nach einer realen Begebenheit gezeichneten Kapitän eines havarierten Tankers, der die Mannschaft von Bord schickt und allein über Wochen aushält, bis Schlepper das Schiff sichern; den Privatdetektiv, der den Diebstahl eines innovativen Prototypen vereitelt, und den mutigen GI, der im Schneesturm über vereiste bayerische Straßen fährt, um einem an der Bluterkrankheit leidenden Jungen das lebensnotwendige Medikament zu bringen, und am emotionalen Höhepunkt dem in letzter Sekunde geretteten Patienten seine Armbanduhr schenkt. Es gab aber auch das Rallye-Team im Citroën, das darüber debattierte, in welchem Tempo eine Waschbrettpiste am besten zu befahren sei.

Diese und andere mit den Heftgeschichten, etwas nebelhaft auch mit den Umschlagzeichnungen verbundene Erinnerungen begleiten mich seit Jahrzehnten. Sie kommen mir unwillkürlich in den Sinn und haben sich inzwischen auch mit der professionellen Neugier verbunden, was solches Erinnern uns vielleicht über die ästhetischen Reize und Effekte populärer Texte sagen kann. Auf jeden Fall erfahre ich so etwas über mich, über meine Interessen als Neun- bis Zehnjähriger zur Mitte der 1950er. Das Modell der ‚positiven Helden‘, das die erinnerten Geschichten bestimmte, scheint neben der Neugier auf Autos und Technik die Erzählungen relevant gemacht zu haben. Aber erklärt das wirklich hinreichend, warum aus meiner kunterbunten Lektüre als Heranwachsender nicht Enid Blyton oder Erich Kästner, sondern gerade diese Bruchstücke sich eingeprägt haben?

Zu den Contra-Heften vgl. Hans Bödecker/Insa Bödecker/Herbert Somplatzki: Autorenbegegnungen. 50 Jahre Leseförderung durch den Friedrich-Bödecker-Kreis. Würzburg 2004, S. 16-18; URL: https://www.google.de/books/edition/Autorenbegegnungen/Z0v_i42OPe0C?hl=de&gbpv=1&dq=Autorenbegegnungen&printsec=frontcover; Jochen Bärtle: Götzen, Gold und Globetrotter. Deutsche Aben-teuer-Heftromane von 1960 bis 2015. Norderstedt 2016, S. 109-112.

[21] Der Lenz-Text, aus dem hier nur der Beginn zitiert wurde, schildert diese Erfahrung sehr eindrucksvoll.

[22] Werner Faulstich: Bestseller – ein Phänomen des 20. Jahrhunderts. In: Wolfenbütteler Notizen zur Buchgeschichte 21, 1996, S. 132-146, hier S. 145.

[23] Für den Einstieg immer noch empfehlenswert ist Rudolf Schenda: Volk ohne Buch. Studien zur Sozialgeschichte der populären Lesestoffe 1770-1910. Frankfurt a.M. 1970.

[24] Vgl. dazu umfassender Kaspar Maase: Massenkunst als Erbe? In: NÖ Forschungs- und Bildungsges. m.b.H (Hg.): Erbschaften: Kultur Natur Identität. Tagungsband zum Symposion Dürnstein 2020. Hamburg 2020, S. 37-42. Aus dem Aufsatz wurden Passagen für den Vortrag übernommen.

 

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