‚Genderless‘ als Phänomen der Kleidungs-Mode und ihres Marketings
Wenn sich Rollenmuster verändern, hat das Auswirkungen auf alle Bereiche. Die Aufhebung der strikten Geschlechtergrenzen macht sich aber vor allem in der Modeindustrie bemerkbar, denn Kleidung fungiert als eines der wichtigsten Instrumente der Geschlechterdarstellung. Folgerichtig steht geschlechtsspezifische Kleidung nicht mehr so stark im Mittelpunkt wie zuvor.
Seit Jahrzehnten versuchen Modeschöpfer Geschlechtergrenzen zu überwinden. Während dies früher und teilweise auch noch heute durch androgyne Mode, die Gender-Codes umkehrt oder verschmelzen lässt, versucht wurde und wird, inszenieren immer mehr Modemarken, wie beispielsweise die schwedische Modemarke Acne genderneutrale Kleidung, die weder männlich noch weiblich konnotiert ist.[1] Designer wie Vivienne Westwood, Alessandro Michele für Gucci, Nicolas Ghesquiere für Louis Vuitton und erschwingliche Marken wie Zara, H&M und Asos haben Kollektionen entworfen, die die Geschlechtergrenzen in Frage stellen.[2]
Das britische Luxuskaufhaus Selfridges präsentierte im März 2015 sogar eine Unisex-Kampagne namens Agender, die sowohl online als auch großflächig auf drei Etagen einer Londoner Filiale genderneutral präsentiert wurde. Angeboten wurden verschiedene Unisex-Kollektionen der Eigenmarke wie auch von Labels, die für ihren „ungendered Look“ bekannt sind, darunter beispielsweise Comme des Garcons und Boy London.[3]
Zudem eröffnete im März 2019 im Museum of Fine Arts in Boston die Ausstellung „Gender Bending“. Dort waren unter anderem die Werke des kanadischen Designers Rad Hourani ausgestellt, der im Januar 2013 als erster Designer überhaupt eine Unisex-Couture-Kollektion präsentierte.[4]
Die ersten Versuche mit geschlechtsneutraler Mode wurden von Pierre Cardin Ende der 1960er Jahre unternommen. Cardins futuristische Kreationen der Kollektion „Cosmocorps“ waren inspiriert von Raumfahrtprogrammen der USA und der Sowjetunion. Sie erinnern an Panzerungen und wirken, als wären es Skulpturenentwürfe für das Weltraumzeitalter, die nicht an den menschlichen, geschweige denn an einen spezifisch geschlechtlichen Körper angepasst sind. Im Katalog zur Ausstellung „Pierre Cardin: Future Fashion“ im Brooklyn Museum in New York betont Cardin, dass er beim Entwerfen der Mode kein Geschlecht vor Augen gehabt habe. Vielmehr gehe es darum, Kreationen zu entwerfen, die vom Geschlecht unabhängig seien, sodass sich der Körper seiner Mode anpassen müsse.[5]
Doch wie genau wird Geschlechtsneutralität, bzw. Geschlechterlosigkeit durch Mode inszeniert und konstruiert? Welche Formen und Schnitte werden dafür verwendet? Welche (Mode-)Körper werden gezeigt und welche Posen eingenommen? Gibt es Unterschiede zwischen Unisex-Kampagnen und Kollektionen der High Fashion, der Mode des Mittelpreissegments und des Niedrigpreissegments?
Um dies herauszufinden, werden im Folgenden modische Artefakte, deren Verhältnis zum Körper sowie Posen, Mimik und Setting untersucht – am Beispiel der H&M-Kampagne „Borderless“, der Closed-Kampagne „EQL“ und der Unisex-Couture-Kollektion von Rad Hourani. Um zu einem aussagekräftigen Ergebnis zur Geschlechterlosigkeit in der Modebranche zu gelangen, wird sich die Analyse also mit drei verschiedenen Sparten der Branche befassen: mit einer Haute-Couture-Kollektion der High Fashion, einer Kampagne des Mittelpreissegments und einer des Niedrigpreissegments. Um einen Unterschied bzw. einen Vergleichswert zwischen spezifisch geschlechtlicher und genderneutraler Inszenierungsformen zu ermitteln, wird zuvor kurz darauf eingegangen, wie Weiblichkeit auf traditionelle Weise in Mode-Kampagnen inszeniert wird.
Werbekampagnen
Mode wird auch weiterhin in Fotostrecken, Kampagnen und Modenschauen oftmals traditionell weiblich oder männlich präsentiert. Weiblichkeit wird in der Mode bis heute über ein verbindliches, wiederkehrendes Repertoire von zeichenhaften Elementen inszeniert, die von einem binären, heteronormativen Geschlechterverhältnis ausgehen.[6]
Zu diesen Elemente gehören u.a. die „Silhouette, Pose, Fragmentierung des weiblichen Körpers durch Öffnung der Kleidung (Dekolletés, Schlitze, Ausschnitte etc.), Überformung durch die textilen Hüllen (Schnürungen, Raffungen etc.) und die Wahl der Bildausschnitte, über Kontextualisierung in ‚weiblich‘ konnotierten Settings und über die Fetischisierung einer Auswahl von Accessoires (High-Heels, hohe Kragen, Handschuhe, Korsagen, Nahtstrümpfe etc.).“[7]
Im Modebild zeigt ein Modekörper, der im Augenblick seiner Erscheinung mit erotischer Bedeutung aufgeladen wird, durch seine Inszenierung Geschlecht und Sexualität. Hier wird deutlich, dass Mode – um als solche zu gelten – immer ein zweites Medium benötigt, das ihr modischen Sinn verleiht: einen Körper, der die Mode trägt.[8]
Während Roland Barthes in seinem 1963 erschienenen Aufsatz zur Modefotografie primär die Zurschaustellung der modischen Kleidung als ausschlaggebend betont, ist es heute der Modekörper, der im Mittelpunkt von Modekampagnen steht.[9] Auch Lehnert betont den Zusammenhang von Körper und Kleid in ihren Arbeiten. Der Modekörper existiere ausschließlich in einer zeitlich begrenzten Verschmelzung der beiden Elemente. Aus dieser Verschmelzung entstehe ein Drittes, das trotz seiner Flüchtigkeit Identität erzeugt:[10]
„Affirmation, Dekonstruktion, Subversion, Protest, das Unterlaufen von Normen: Möglichkeiten der Konstruktion und Modulation von Identität, die immer auch eine Geschlechtsidentität ist und als solche gelesen wird. […] Der Modekörper wird gelesen, und als Geschlechtskörper gelesen. Wir werden deshalb lesbar, weil wir Kleider tragen und weil wir sie auf bestimmte, geschlechtlich kodierte Weise tragen.“[11]
Antje Osterburg führt in ihrer Arbeit „… & queer stories“ an, dass auch die modische Inszenierung von Crossdressing oder Androgynie durch das Brechen von männlich und weiblich definierten Kleidercodes geschlechtliche Identität betont. Eine erotische Spannung werde dabei beispielsweise wegen der Reibung männlicher und weiblicher Bekleidungsstrategien durch einen weiblich inszenierten Protagonisten und eine männlich inszenierte Protagonistin erreicht. Durch diese Maskerade bleibe die heteronormative Grundannahme der Bildinszenierung erhalten, trotzdem werde das vorgeführte Spiel mit Geschlechtern lesbar gemacht.[12] Durch diese zugespitzte, inszenierte Form scheinbarer Heteronormativität kann die Grenze zwischen binären Geschlechtern als Konstrukt entlarvt werden.
Unisex-Couture-Kollektion von Rad Hourani
Der kanadische Designer Rad Hourani präsentierte im Januar 2013 die erste Unisex-Couture-Kollektion auf der Pariser Fashion Week.[13] Bekannt ist Hourani für seine geschlechtsneutralen Modekreationen, die er erstmals im Jahre 2007, im Zuge der Gründung seiner Unisex-Marke, in einer Ready-to-wear-Kollektion präsentierte.
Die Kleidung konzentriert sich formell auf harte geometrische, fast architektonisch wirkende Schnitte und klare Linien. Materialien wie glattes Leder und dickes Crepe lassen die Models beinahe wie Statuen erscheinen. Die Beine, insbesondere Waden und Schienbeine, werden durch anschmiegsames Leder betont. Die Oberschenkel hingegen werden durch längere Oberteile und Jacken oder durch gerade, bis zu den Knien gehende Hosen verdeckt. So werden die Geschlechtsorgane verschleiert.Die geradlinigen, schlichten Jacken und Shirts lassen den Oberkörper unspezifisch erscheinen, denn weder Taille noch Brust werden betont. Eine Fragmentierung des weiblichen oder männlichen Körpers findet nicht statt. Es werden keine erotisierenden Schlitze oder Ausschnitte gezeigt. Die Oberteile haben ausnahmslos Rundhals-Ausschnitte. Nackte Haut ist bei manchen Outfits lediglich ab den Schultern sichtbar. Die einzigen Ornamente sind Stofflagen und Faltungen, die teilweise durch Hüftgürtel fixiert sind.
Die Körper der Models sind schlank, knabenhaft und größtenteils geschlechtlich unspezifisch. Durch die nackten Arme werden jedoch teilweise Muskeln sichtbar, die auf einen männlichen Körper verweisen.
Geschlechterlosigkeit im Sinne eines ‚Weder noch‘ wird zudem durch die Zurücknahme klassischer Inszenierungsstrategien betont: Das Make-up ist unsichtbar oder fehlt ganz, und die Frisuren sind bei jedem Model gleich oder sehr ähnlich. Die Haare liegen streng am Kopf an, der Scheitel befindet sich auf der linken Seite. Auf Accessoires, mit Ausnahme einiger funktionaler Gürtel, wird gänzlich verzichtet.
Die Körperhaltung beim Laufsteg-Gang ist bewusst unprätentiös, auf das Posieren wird verzichtet. Ein Plakat (s. Abbildung 3) zeigt die Anweisungen Rad Houranis, an die sich die Models während der Modenschau halten sollen. Aus dem Wunsch nach Neutralität entstehen nicht nur die Vorgaben für das Design, sondern auch für die Präsentation. Ein gleichmäßiger Gang, der inszenierte Nichtinszenierung präsentiert, wird mit Reinheit und Geschlechterlosigkeit in Verbindung gebracht. Das Setting unterstreicht die Geradlinigkeit der präsentierten Kleidung und der Performance. Die Umgebung ist sehr symmetrisch und besteht aus horizontalen und vertikalen Linien und rechteckigen Formen.
Die Körper kommen lediglich als Träger der Kleidung ins Bild, scheinen aber selbst nicht präsent zu sein und wirken dadurch schwer greifbar. Die Kleidung bedeckt mit ihrer neutralisierenden Schnittführung die Modekörper und macht sie so zu unbestimmten Dritten.
Am Ende der Modenschau verhüllen weiße Masken die Gesichter der Models und lassen so ein weiteres Erkennungsmerkmal ihrer Geschlechtlichkeit verschwinden (s. Abbildung 4).
In einer Branche, die das Weibliche lange Zeit ornamentiert und das Männliche funktionalisiert hat, widersetzt sich Hourani allen Geschlechtercodes und stellt Kleider her, die nicht von Geschlechterkategorien und Rollen bestimmt sind. Das bedeutet, dass er geschlechtsneutrale Kleidung produziert, die nichts mit einer Umkehrung oder Aneignung von Gender-Zeichen zu tun haben:
„Was ich mache, hat nichts mit Androgynität zu tun. Yves Saint Laurent hat einen Männeranzug genommen und daraus einen Anzug für Frauen gemacht. Er ist also für einen Frauenkörper geschneidert, Männer können ihn nicht tragen. Ich möchte neutrale Kleidungsstücke machen.“[15]
Trotz einer gewissen Einheitlichkeit der Kollektion, die durch die Gleichmachung männlicher und weiblicher Kleidungsstücke erreicht wird, findet keine Uniformierung der Träger statt. Vielmehr geht es darum, universelle Kleidungsstücke zu entwerfen, die individuellen Stilen angepasst werden können. Hourani betont: „Ich mag es, wenn Frauen meine Kleidung nehmen und sie extrem feminin kombinieren. Oder wenn jemand sie sportlich trägt, mit Jeans und Turnschuhen.“[16]
Unisex-Kollektion „EQL“ von Closed
In Kooperation mit der deutschen Marke Closed haben Topmodell Toni Garrn und ihr Bruder Niklas im Jahr 2016 eine Unisex-Kollektion mit dem Namen „EQL“ entworfen. Die Abkürzung steht für „Equality“ (Gleichberechtigung). Das Statement „same same not different“, das auf einige Kleidungsstücke der Kollektion gedruckt ist, aber auch als Hashtag in den sozialen Netzwerken fungiert, wie auch das mathematische Gleichzeichen, das als Logo eingesetzt wird, bestärken die Botschaft der Kollektion.[17]
Die Kleidung der Kollektion besteht hauptsächlich aus klaren, funktionalen und sportlichen Basisformen, die nicht zwischen einem Schnitt für Männern und einem für Frauen unterscheiden. Schlichte Basics wie T-Shirts (s. Abbildung 5), Bomberjacken (s. Abbildung 6), Wollmäntel, gerade Stoffhosen und Jeans und weite Kapuzenpullover (s. Abbildung 7) bedecken den Körper, ohne bestimmte Körperpartien zu betonen. So wird eine Neutralisierung des Körpers erreicht. Auch die verwendeten Farben sind neutral.
Die Körper der beiden Models, die gleichzeitig auch die Designer dieser Kollektion sind, wirken schmal und geradlinig und können durch die neutralisierende Schnittführung der Kleidung nicht eindeutig bestimmt werden.
Die Körper sind meist einander zugewandt, berühren sich und wirken vertraut. Trotzdem ist keine erotische Spannung wahrnehmbar. Ihr Verhältnis wirkt vielmehr familiär und freundschaftlich.
Die Posen sind sehr gelassen, natürlich und wirken nicht inszeniert, obwohl die Models auf einigen Fotos direkt in die Kamera blicken. Im Bewegungsablauf einer Geste oder während des Gehens eingefangen, erwecken die Posen den Eindruck eines zufälligen Schnappschusses. Die Fotos werden somit als etwas Uninszeniertes und damit Authentisches vorgeführt. Mit Ausnahme zweier Fotos sind alle gezeigten Posen grundsätzlich gender-unspezifisch. In Abbildung 5 und Abbildung 7 lehnt sich die Frau an die Schulter des Mannes. Dieser Akt betont die heteronormative Geschlechterordnung der unterwürfigen Frau und des starken Mannes und damit auch die Zweiteilung der Ge schlechter.
Das Make-up ist nicht sichtbar und die Haare scheinbar unfrisiert. Im Gegensatz zu Houranis Models haben die Geschwister eine starke, präsente Ausstrahlung und fungieren nicht nur als Träger der Kleidung. Vielmehr bringen sie ihre Persönlichkeit mit ins Bild.
Das Aussehen, die Posen, die Körper und die Gesichtsausdrücke der Models ähneln sich sehr und betonen so die Gleichheit der Kleidung. Zugleich erwecken sie aber auch den Eindruck einer Gleichheit durch Kleidung. Die Kleidung selbst kommt eher beiläufig ins Bild und soll durch die Art der Präsentation natürlich und authentisch wirken. Auch das ländliche Setting der Kampagnenbilder verstärkt den Eindruck von Natürlichkeit.
Diese zweckgerichtete Inszenierung von Authentizität und Natürlichkeit durch das Setting, das Styling und die Körperhaltung soll im Sinne eines strategischen Storytellings direkt auf die Kleidung und das übergeordnete Konzept der Neutralität und Gleichheit übertragen werden.
Unisex-Kollektion „Borderless“ von H&M
Unter dem Motto „Mode kennt keine Grenzen“ brachte die schwedische Modekette H&M im März 2017 die Unisex-Kollektion „Borderless“ auf den Markt. Das Design der Kollektion wurde sowohl für Männer als auch für Frauen entworfen und soll die Grenzen der geschlechtsspezifischen Mode überwinden.[18]
Die Denim-Kollektion besteht aus schlichten T-Shirts, weiten Kapuzenpullovern, gerade geschnittenen Shorts und Hosen, Sneakern und übergroßen Jeansjacken. Auch hier reduziert sich die Kleidung auf klare und sportliche Formen. Alle Kleidungsstücke sind durch den geradlinigen Oversize-Schnitt, der keine Körperteile betont, gender-unspezifisch. Es werden nur die als neutral geltenden Farben grau, weiß, schwarz und Denimblau verwendet.
Der Körper der Models ist schlank und zwischen männlichen und weiblichen Zuschreibungen wechselnd. Das Make-up ist sehr dezent, fast unsichtbar. Die Haare der Frau sind unfrisiert oder zu einem lässigen Dutt hochgesteckt. Die Posen wirken beinahe theatralisch (s. Abbildung 10), im Gegensatz zu den natürlichen Posen der Closed-Kampagne. Auffällig ist auch hier wieder, dass beide Models die gleichen Posen einnehmen, die diesmal jedoch mehr als gleich sind – sie wirken beinahe identisch.
Der flächige und einfarbige Hintergrund, der die Aufmerksamkeit des Betrachters auf die Models lenkt, verstärkt den Eindruck von Unnatürlichkeit. Die eingenommenen Posen wirken dadurch sehr prätentiös, aber selbstbewusst. Auffällig ist die Farbe des Hintergrunds. Diese wechselt zwischen den Farben Grau-Beige (s. Abbildung 9), Rosa (s. Abbildung 10) und Blau (Abbildung 11). Während Grau und Beige neutrale Farbe sind, werden die Farben Rosa und Blau in der westlichen Gesellschaft jeweils einem Geschlecht zugeschrieben – Rosa für Mädchen, Blau für Jungen.
Warum aber werden dann genau diese Farben als Setting für ein Shooting einer Unisex-Kampagne verwendet? Es wirkt, als spiele die Kampagne mit diesen Codes. Denn vor dem rosa Hintergrund ist nicht nur eine Frau zu sehen, sondern auch ein Mann. Die Gleichheit beider Geschlechter wird durch die Kleidung, die Pose und das Setting betont. Außerdem wird das Überschreiten der Geschlechtergrenzen durch die Überwindung der geschlechtsspezifischen Farben verbildlicht, indem die Farbe Blau für die Frau und die Farbe Rosa für den Mann zugänglich gemacht wird.
Durch die Gleichheit der Posen, der Kleidung und die Einheitlichkeit des Settings wirken die Körper – trotz deutlicher Verschiedenheit der Größe und der Gesichter – gleich. Es scheint, als wäre der eine Körper das Spiegelbild des anderen.
Durch die Verwendung von Accessoires in Abbildung 9 und 11 sowie durch den Einsatz von Absatzschuhen für die Frau in Abbildung 11 wird eine spezifisch weibliche Komponente ins Bild gebracht, die außerdem als erotisch-fetischisierend gilt.[19] Diese heteronormativen Komponenten stehen der restlichen genderlosen Inszenierung konträr gegenüber.
Trotz einer Gleichmachung männlicher und weiblicher Kleidungsstücke findet keine Uniformierung statt. Vielmehr geht es darum, universelle Kleidungsstücke zu entwerfen, die nach individuellem Geschmack angeeignet werden können. Diese können wie in Abbildung 11 durch Accessoires und Absatzschuhe feminin inszeniert oder durch das Styling mit Sneakern genderneutral präsentiert werden, wie in Abbildung 10.
Zwischenbilanz: Unisex als Inszenierungsform von Geschlechterlosigkeit
Für die Darstellung genderneutraler Mode im Niedrigpreissegment werden überwiegend einfache geometrische Formen verwendet. Auch die Nutzung von Übergrößen, durch die eine Betonung von Gliedmaßen und Geschlechtsteilen ausbleibt, ist hier ein oftmals vorkommendes Mittel zur Auflösung der Geschlechtergrenzen. Funktionale Kleidung, die nicht mit sexuellen Reizen spielt, sondern primär den Zweck hat, den Körper vor Umwelteinflüssen zu schützen, gleichzeitig aber auch eine Verbindung zur Natur aufzeigen soll, nimmt bei der geschlechtlich unspezifischen Gorpcore-Mode eine wichtige Rolle ein.
In der High Fashion werden unter anderem außergewöhnliche geometrische Formen verwendet, die unabhängig vom weiblichen und männlichen Körper sind. Außerdem findet hier ein Spiel mit den Größen und Längen der Kleidungsstücke statt: Während unerotische Körperteile, wie beispielsweise die Waden, durch anschmiegsame Materialien betont werden, werden die Geschlechtsorgane von übergroßen Kleidungsstücken verdeckt.
Gemeinsam ist allen in dieser Arbeit behandelten Kampagnen die Verwendung neutraler Farben sowie die Inszenierung von Gleichheit durch die Posen der Models. Während die Kampagne „EQL“ von Closed viel Wert auf den Eindruck von Natürlichkeit der Posen legt, zeigen die Anweisungen Rad Houranis zum Laufsteggang der Models und auch die Kampagnenfotos von H&M für die Unisex-Kollektion „Borderless“ einerseits extrem zurückhaltende Posen (s. Abbildung 2), andererseits extrem konstruierte und unnatürliche (s. Abbildung 10). Alle drei Varianten verwenden jedoch keine typisch männlichen oder weiblichen Inszenierungsformen.
Die Borderless-Kampagne zeigt keine vollständige Gleichheit männlicher und weiblicher Kleidungsstücke. Durch Accessoires wie Ohrringe und durch Schuhe mit Absatz werden Unterschiede zwischen den Geschlechtern beibehalten und nicht gänzlich aufgelöst. Fraglich ist dabei, ob diese mit Gender-Codes verbundenen Kleidungsstücke tatsächlich zu der Kollektion gehören oder ob sie lediglich genutzt wurden, um verschiedene Kombinationsmöglichkeiten und Optionen der Aneignung zu präsentieren. Diese Mischung aus femininen Codes und geschlechtsneutraler Mode kreiert dennoch kein eindeutiges Bild einer weiblichen Geschlechtsidentität, sondern erstellt hybride Geschlechterbilder.
Die futuristische Unisex-Couture-Kollektion Rad Houranis zeigt, wie Geschlechterlosigkeit durch die Erschaffung von etwas Neuem konstruiert werden kann. So wird durch eine unnatürliche, beinahe architektonische Form, die weder mit Männlichkeit noch mit Weiblichkeit assoziiert wird, ein Durchbruch der Gender-Codes erreicht.
Zusammenfassend lässt sich feststellen, dass Unisex-Mode versucht, durch die Auflösung typisch weiblicher und männlicher Attribute geschlechtlich neutrale Bekleidung zu schaffen. Geschlechtlichkeit im Sinne von körperlichen und sexuellen Reizen wird von der Unisex-Mode durch die Verbindung von Körper und Kleid negiert. Während Kleidung traditionell durch Form und Material für bestimmte Körper konstruiert ist und die Verschmelzung von Kleid und passendem Körper das Geschlecht offenbart, ist Unisex-Mode so konstruiert, dass sie weder dem männlichen noch dem weiblichen Körper ‚schmeicheln‘ muss. Ganz im Gegenteil: Sie macht jegliche Körperteile, die das Geschlecht enthüllen könnten, uneindeutig. Mit Unisex-Mode wird der Körper zu einem ‚Es‘ konstruiert. Ein neuer spezifischer, geschlechtlich nicht festgelegter Modekörper, der weder dem männlichen noch dem weiblichen Erscheinungsbild des Menschen entspricht, wird erschaffen.
Aneignung von Unisex-Mode am Beispiel von Dad-Sneakern
Eines der deutlichsten Beispiele für die gesellschaftliche Aneignung von Unisex-Mode sind die „Dad Sneaker“, auch „Chuncky Sneaker“ genannt. Der Trend wurde durch Kreativdirektor und Designer Demna Gvasalia für das französische Modeunternehmen Balenciaga mit der Frühjahr-Sommer-Kollektion 2018 ins Leben gerufen.[20]
Der Modetrend „Dadcore“ ist der Nachfolger der Normcore- und Gorpcore-Mode. Er besteht aus einer Kombination von Basics und bequemer, funktionaler, an den 1990er Jahren orientierter Herrenkleidung.
Beim Modetrend „Normcore“, der aus der Unisex-Mode entsprungen ist, geht es um Anpassungsfähigkeit, nicht um Exklusivität, wie die Autoren der Streitschrift „Youth Mode“, durch die der Begriff im Jahre 2013 geprägt wurde, erklären.[21] Träger der Normcore-Mode kleiden sich bewusst unauffällig. Über gut sichtbare Marken vermittelt die Kleidung dennoch Ansehen. Normcore kann als Reaktion der Kunden verstanden werden, die sich wegen der Übersättigung durch die Kurzlebigkeit von Modetrends an zeitlosen Klassikern orientieren.[22]
Der Normcore-Trend wurde schließlich durch den Gorpcore-Trend abgelöst. Dieser zeichnet sich durch funktionale Kleidung aus, die eine Verbindung mit und eine Sehnsucht nach Natur aufzeigt. Die Gorpcore-Mode repräsentiert also einen kulturellen und politischen Bereich, zum Beispiel die Klimaschutzbewegung. Regen- und Fleecejacken ermöglichen den Aufenthalt in der Natur bei jeglichen Wetterverhältnissen und stellen somit eine tiefe Verbindung mit der Umwelt dar (s. Abbildung 13).[23] Geschlecht spielt bei der Normcore- und Gorpcoremode keine Rolle.
Obwohl der Name „Dadcore“ darauf schließen lässt, dass die Mode für Väter und somit ausschließlich für Männer gedacht ist, bestehen Key-Pieces des „Dadcore“ zu einem großen Teil aus genderneutralen Kleidungsstücken. Ein Beispiel hierfür sind die „Dad Sneaker“ (s. Abbildung 14).
Diese klobigen Sportschuhe mit dicker und nach hinten abstehender Sohle haben es nicht nur in die High Fashion geschafft, sondern werden von den verschiedensten Marken zum Kauf angeboten. Der Sneaker „Triple S“ von Balenciaga gilt dabei als wegweisender Vorreiter, den Marken wie Ash und Bronx, Zara und H&M imitieren. Auch die Luxuslabels Louis Vuitton (s. Abbildung 15) und Chanel (s. Abbildung 16) haben Versionen des Dad Sneakers im Sortiment.
Die futuristische Form dieses Trend-Schuhs ist besonders ausgefallen. Modelabel Balenciaga beschreibt das eigene Modell „Triple S“ als „Oversized Sneaker“. Die gebogene, markante Plateau-Sohle, die bei dem Modell „Archlight“ von Louis Vuitton besonders ausgeprägt ist, verleiht dem Schuh etwas Übernatürliches.
Der Trend wird von einem breiteren Publikum aufgenommen: Unter dem Hashtag „dadsneakers“ auf der Social-Media-Plattform Instagram sind über 27.000 Fotos zu finden, die diesen Trendschuh abbilden.[24] Darunter befinden sich aber auch Fotos von Prominenten wie Kylie Jenner[25] oder von bekannten Influencerinnen wie Xenia Adonts.[26]
Kombiniert wird der Schuh oftmals genderneutral mit einer gerade geschnittenen Jeanshose und einem Basic-Shirt. Es werden aber auch Stilbrüche unternommen, indem die markanten Schuhe mit einem feinen Rock oder einem Kleid feminin oder mit einem Anzug maskulin kombiniert werden.
Doch was macht diesen Schuh zu einem genderneutralen Kleidungsstück? Sportschuhe jeglicher Art wurden im frühen 20. Jahrhundert durch Jugendliche als Freizeitschuh vereinnahmt. Während Geschäftsmänner mit der Einführung des Casual Fridays in Nordamerika ihre Uniform zurücklassen durften und begannen, Sneaker auch im Büro zu tragen, wurde die idealisierte Weiblichkeit stets von einer Frau in High Heels verkörpert.[27] Lange Zeit wurden Sneaker speziell für Frauen designt. Die Schuhe orientierten sich dabei stets an den männlichen Modellen. Auch die historischen „Chucks“ (Allstars) der Marke Converse oder die „Superstars“ von Adidas waren in erster Linie Schuhe für Männer, die dann von Frauen angeeignet wurden.[28]
Die heutigen „Dad Sneaker“ haben ihren Ursprung in den 1990er Jahren. Damals wurden klobige Turnschuhe mit dicken Sohlen aufgrund ihrer Bequemlichkeit in erster Linie von amerikanischen Familienvätern getragen und galten als Inbegriff der „Anti-Mode“.[29] Heute werden viele Sneaker, wie auch der „Dad Sneaker“, nicht mehr speziell für Männer oder Frauen designt, sondern kommen als Unisex-Schuh auf den Markt. Durch die beliebig wechselbaren und sich mit der Zeit verändernden Geschlechtercodes wurden aus den funktionalen Männerschuhen geschlechtsunspezifische Unisex-Sneaker.
Die „Dad Sneaker“ wurden zwar zunächst auf Balenciagas Menswear-Modenshow präsentiert, gingen jedoch als Unisex-Schuh auf den Markt und wurden von Beginn an gleichermaßen von Männern und Frauen getragen. Zudem sind sie durch ihre außergewöhnliche Silhouette, die die natürliche Form des Fußes – egal ob männlich oder weiblich – deformiert und zu etwas Neuartigem formt, geschlechterlos. Durch die Verschmelzung von Körper und Kleidung entsteht somit ein Modekörper, der geschlechtlich unspezifisch erscheint.
Schluss
Mode war bisher stets von einem Dualismus, von ständig wechselnden weiblichen und männlichen Moden bestimmt. Der gegenseitige Bezug von femininer und maskuliner Mode aufeinander lässt sich in dieser Hinsicht als affirmative kulturelle Praxis deuten. In dieser Mode ging es hauptsächlich darum, Merkmale der Männermode an die Frauenkleidung anzupassen und zu übertragen.
Die Wende hin zu geschlechtsneutraler Mode ist hingegen erst seit einiger Zeit zu beobachten und scheint sich erst jetzt zu etablieren. Einige Kritiker dieser Unisex-Mode sind jedoch weiterhin davon überzeugt, dass geschlechtsneutrale Mode nicht existiert, sondern dass diese lediglich androgyn ausfallen könne. So äußert sich beispielsweise Barbara Vinken in ihrem Buch „Angezogen. Das Geheimnis der Mode“ zu der vermeintlichen Funktion von Mode, Geschlechterlosigkeit zu konstruieren. Zwar beobachte sie seit einigen Jahren die Angleichung der Bekleidung von Mann und Frau, sie schlussfolgert jedoch, dass trotz des Trends zum Unisex typische Merkmale weiblicher und männlicher Mode existierten und sich grundlegend voneinander unterschieden.[30] Die Einteilung in Geschlechter werde durch die Mode nicht beeinflusst oder aufgehoben.[31] Vinken vertritt die These, dass Unisex-Mode nicht zum Verschleiern der Körperumrisse geführt habe, sondern dass die erotisch männliche Zone in die Damenmode übertragen worden sei. So sei die weibliche Silhouette, trotz Unisex-Mode, stets neu inszeniert worden.[32] Vinken hält geschlechtsneutrale Kleidung also für eine Illusion.
Auch Gertrud Lehnert sieht das ähnlich. Sie behauptet, dass Geschlechterverhältnisse zwar in Bewegung seien, das dominante Konzept der Zweigeschlechtlichkeit und damit einhergehend auch die Heteronormativität jedoch kulturell und auch in der Mode nach wie vor weitgehend ungebrochen.[33]
Bei Unisex-Mode geht es jedoch nicht um eine Umkehrung, Aneignung oder eine Übertragung von Geschlechtercodes, wie Vinken annimmt, diese sind ganz im Gegenteil völlig unbedeutend. Eine Betonung eines weiblichen oder männlichen Körpers findet nicht statt, die Silhouette ist geschlechtlich unspezifisch, wodurch auch der Modekörper im Moment der Inszenierung geschlechterlos erscheint.
Nicht mehr die modischen Attribute, die entweder mit Männlichkeit oder Weiblichkeit assoziiert werden, sind von zentralem Interesse, sondern vielmehr die Bedeutungen, die durch die Erschaffung eines unspezifischen Modekörpers offenbart werden. Geschlechtergrenzen werden auf diese Weise durch geschlechtlich unspezifische und neutralisierende Mode aufgelöst.
Es stellt sich darum nicht mehr die Frage, ob geschlechterlose Mode existiert oder nicht, sondern vielmehr, ob es sich bei geschlechtsneutraler Kleidung um eine Mode oder ein Zeichen für eine weiter reichende soziokulturelle Entwicklung handelt.
Heute vermarkten viele Hersteller zunehmend genderneutrale Produkte, bei denen die eigentliche Funktion oder eine abstrakte Ästhetik im Vordergrund steht, statt sich in binären, geschlechtsspezifischen Form-Klischees zu erschöpfen.[34] Dies bedeutet aber nicht, dass alle Menschen androgyner werden, sondern dass Vorlieben, die früher einem Geschlecht zugeschrieben wurden, allen Geschlechtern eröffnet werden und damit unabhängig von Geschlecht existieren. Das Individuum ist durch sein Geschlecht nicht mehr auf bestimmte Moden, Hobbys, Berufe oder Verhaltensweisen festgelegt. Beim genderneutralen Lebensstil werden sämtliche Lebensbereiche nach Interessen, Funktionalität und Geschmack gestaltet.[35]
In der traditionellen Geschlechterordnung schließen sich beide Geschlechter wechselseitig aus, „Frau-Sein“ ist gleichbedeutend mit „Nicht-Mann-Sein“ und umgekehrt. Beide Seiten werden mit Stereotypen besetzt, die traditionell Bestandteil der Kulturen sind und von einer Generation an die nachfolgende weitergegeben werden. Heute ist dies nicht mehr der Fall. Dem begrenzten Konzept wird eine Vielfalt an Geschlechtern entgegengesetzt.
Auch die genderneutrale Mode übt Kritik an der Heteronormativität und verfolgt einen pluralistischeren Ansatz. Beim Wandel zu einer allinkludierenden Gesellschaft in Sachen Geschlecht geht es nicht darum, Grenzen zu verwischen, um ein neues Spektrum zu erschaffen. Vielmehr geht es darum, von den Begriffen, die die Grenzen dieses Spektrums bezeichnen (männlich und weiblich), loszukommen.[36]
Anmerkungen
[1] Vgl. Natasha Binar: Unisex-Trend. Alles für Alle, in: Handelsblatt Online, https://www.handelsblatt.com/unternehmen/handel-konsumgueter/unisex-trend-maennlich-und-weiblich-sind-kategorien-die-keinen-sinn-ergeben/11423098-3.html (11.09.2019)
[2] Vgl. Liam Freeman: Gender Neutral Fashion. Braucht die Mode noch Geschlechtergrenzen?, in: Vogue Online, https://www.vogue.de/mode/artikel/geschlechtsneutrale-mode (11.09.2019).
[3] Vgl. ebd.
[4] Vgl. ebd.
[5] Vgl. Vgl. Max Böhnel: Pierre Cardin Ausstellung in New York. Erfinder der futuristischen Mode, in: Deutschlandfunk Kultur, https://www.deutschlandfunkkultur.de/pierre-cardin-ausstellung-in-new-york-erfinder-der.1013.de.html (12.09.2019) [Website nicht mehr verfügbar].
[6] Vgl. Antje Osterburg: … & queer stories. Zu queeren Bildstrategien in der Modefotografie am Beispiel der Fotostrecke THE GAZE/& other stories, in: Ist Mode queer?, hrsg. v. Gertrud Lehnert u. Maria Weilandt, transcript Verlag, Bielefeld 2016, S. 181-196, hier S. 190.
[7] Vgl. ebd., S. 190.
[8] Vgl. ebd., S. 188.
[9] Vgl. ebd.
[10] Vgl. ebd., S. 190.
[11] Gertrud Lehnert: Mode. Theorie, Geschichte und Ästhetik einer kulturellen Praxis, transcript Verlag, Bielefeld 2013, S. 42.
[12] Vgl. ebd., S. 190 f.
[13] FashionTV: Rad Hourani Unisex Couture Collection Fall/Winter 2013-2014, https://www.youtube.com/watch?v=IDzmP6Ov5Ak (11.09.2019).
[14] Alle Quellen der folgenden Abbildungen sind im Abbildungsverzeichnis aufgelistet.
[15] Vgl. Frauke Fentloh: Unisex-Couture. Halb Mann, halb Frau, ganz Mode, in: Zeit Online, https://www.zeit.de/lebensart/mode/2014-04/rad-hourani-paris-chambre-syndicale/seite-2 (11.09.2019).
[16] Vgl. ebd.
[17] Vgl. Lea Gross: Unisex Kollektion. #SameSameNotDifferent: Toni und Niklas Garrn x Closed, in: Vogue Online, https://www.vogue.de/mode/mode-news/unisex-kollektion-samesamenotdifferent-toni-und-niklas-garrn-x-closed (15.09.2019).
[18] Vgl. Julia Malysch: H&M launcht Unisex-Denim-Kollektion, in: Vogue Online, https://www.vogue.de/mode/mode-news/hm-unisex-denim-kollektion (11.09.2019).
[19] Vgl. Osterburg, S. 119.
[20] Vgl. Ugly Sneaker. Der Monstertruck für den Fuß, in: https://www.zeit.de/zeit-magazin/mode-design/2018-09/ugly-sneaker-balenciaga-raf-simons-modenschau-mailand (28.09.2019)
[21] Vgl. Youth Mode, a report on freedom: http://khole.net/issues/youth-mode/ (01.08.2019).
[22] Vgl. ebd.
[23] Vgl. Jason Chen: First came Normcore. Now get ready for Gorpcore: https://www.thecut.com/2017/05/new-fashion-trends-normcore-gorpcore.html (01.08.2019)
[24] Hashtag „Dadsneakers“ auf Instagram: https://www.instagram.com/explore/tags/dadsneakers/?hl=de (11.09.2019).
[25] Vgl. Kylie Jenner, Instagram-Post: https://www.instagram.com/p/B0fPeXSHwv9/ (11.09.2019).
[26] Vgl. Xenia Adonts, Instagram-Post: https://www.instagram.com/p/B1TKH0PAoS-/ (11.09.2019).
[27] Vgl. Christina Rietz: Evolution des Sneakers. Der Turnschuh macht den Mann, in: Spiegel Online, https://www.spiegel.de/stil/turnschuhe-sneaker-kultur-und-die-geschichte-des-hype-darum-a-1045002.html (12.09.2019).
[28] Vgl. ebd.
[29] Vgl. Trend oder Kult? Dadsneaker revolutionieren die Modewelt, in: https://www.43einhalb.com/blog/klobig-im-trend-ugly-dad-sneaker/2018/07/ (28.09.2019)
[30] Vgl. Barbara Vinken: Angezogen. Das Geheimnis der Mode, Klett-Cotta, 8. Aufl., Stuttgart 2014, S. 32.
[31] Vgl. ebd.
[32] Vgl. ebd.
[33] Vgl. Getrud Lehnert: Mode. Ästhetische Praxis und Doing Gender, in: Handbuch interdisziplinäre Geschlechterforschung, hrsg. v. Beate Kortendiek, Birgit Riegraf u. Katja Sabisch, Springer VS, Wiesbaden 2019, S. 1405-1414, hier S. 1406.
[34] Vgl. Lena Papasabbas: Ungendered Lifestyle. Rollenmuster verlieren ihre Relevanz, in: Zukunftsinstitut (Hrsg.), https://www.zukunftsinstitut.de/artikel/ungendered-lifestyle-rollenmuster-verlieren-ihre-relevanz/ (11.09.2019).
[35] Vgl. ebd.
[36] Vgl. Freeman (Fn. 1).
Abbildungsverzeichnis
Abbildung 1: Unisex-Couture-Kollektion 2013/14 von Rad Hourani, während der Pariser Fashionweek im Januar 2013. Ausgewählte Styles, in: https://trendland.com/rad-hourani-unisex-couture-collection-11/
Abbildung 2: Unisex-Couture-Kollektion Fall/Winter 2013/14 von Rad Hourani. Links: Nackte Arme. Rechts: Stofflagen und Faltungen, in: https://trendland.com/rad-hourani-unisex-couture-collection-11/
Abbildung 3: Runway-Anweisungen Rad Houranis, in: http://youstrikemyfancy.com/rad-hourani-unisex-couture-show/
Abbildung 4: Maskierte Modelle am Ende der Modenschau von Rad Hourani, in: https://www.fr.de/ratgeber/mode-loest-sich-geschlechterklischees-11056961.html
Abbildung 5: Statement Shirts und schwarze Hose der Unisex Kollektion von Toni und Niklas Garrn, in Kooperation mit der Marke Closed, 2016, in: https://www.vogue.de/gallery-1512652522832
Abbildung 6: Bomberjacken der EQL-Kollektion, in: https://www.vogue.de/gallery-1512652522832
Abbildung 7: Wollmäntel der EQL-Kollektion, in: https://www.vogue.de/gallery-1512652522832
Abbildung 8: Kampagnenbild zur Unisex-Kollektion „EQL“ von Closed, in: https://www.vogue.de/gallery-1512652522832
Abbildung 9: Unisex-Kollektion „Boderless“ von H&M, in: https://www.vogue.de/gallery-1512652958291
Abbildung 10: Unisex-Kollektion „Borderless“ von H&M, theatralische Posen der Models vor einem rosa Setting, in: https://www.vogue.de/gallery-1512652958291
Abbildung 11: Unisex-Kollektion „Boderless“ von H&M, identische Posen vor einem blauem Setting, in: https://www.vogue.de/gallery-1512652958291
Abbildung 12: Balenciagas Frühjahr-Sommer-Kollektion 2018 für Männer, in: https://www.vogue.com/article/balenciaga-mens-spring-2018-dad-style
Abbildung 13: A$AP Rocky in Gorpcore-Mode, in: https://www.thecut.com/2017/05/new-fashion-trends-normcore-gorpcore.html
Abbildung 14: Dad Sneaker „Triple S“ von Balenciaga, in: https://www.fashionboxx.net/dad-shoes/
Abbildung 15: Dad Sneaker „Archlight“ von Louis Vuitton, in: https://images.app.goo.gl/AonJZYqoarjbRZN69
Abbildung 16: Dad Sneaker von Chanel, in: https://images.app.goo.gl/t3JHQQenCKhuXoyw7