HoYoverse, inZOI, Cosplay – ein Fanbericht

Auf der Gamescom 2024 sorgte das Lebenssimulationsspiel „inZOI“ von Krafton für großes Aufsehen. Der imposante Messestand, in strahlendem Weiß gehalten, zog viele Besucher in seinen Bann. Ein besonderes Highlight bildete die gigantische, futuristisch gestaltete Katze, die über den Köpfen der Besucher schwebte und sofort die Blicke auf sich zog. Schon am Donnerstag, einem der ersten Messetage, bildeten sich lange Warteschlangen, ein deutliches Zeichen für das enorme Interesse an „inZOI“. Viele sehen in ihm einen potenziellen Konkurrenten des etablierten Lebenssimulationsspiels „Die Sims 4“ und glauben, „inZOI“ habe das Zeug dazu, sich in dieser stark umkämpften Spielekategorie zu behaupten.

Vor Ort hatten die Besucher die Möglichkeit, „inZOI“ selbst auszuprobieren und erste Eindrücke zu gewinnen. Auch ich hatte die Gelegenheit, in die Welt von „inZOI“ einzutauchen, und obwohl ich kein großer Fan von Lebenssimulationen bin, hat mich das Spiel positiv überrascht. Was mich besonders beeindruckte, war die realistische Grafik, die nicht nur die Charaktere, sondern auch die Umgebungen lebendig und detailgetreu wirken ließ. Ein zentrales Element von „inZOI“ sind die umfangreichen Individualisierungsoptionen, die den Spielern nahezu unbegrenzte Möglichkeiten bieten, ihre Charaktere, Häuser und Umgebungen nach ihren Vorstellungen zu gestalten. Dies fängt bereits bei der Charaktererstellung an, wo eine Vielzahl von Anpassungsmöglichkeiten zur Verfügung steht. Von der Frisur und Gesichtszügen bis hin zu Kleidung und Accessoires können Spieler ihre Figuren bis ins kleinste Detail komponieren.

Auch die Gestaltung der Häuser ist äußerst vielseitig und gibt den Spielern die Freiheit, ihre eigenen Wohnvorstellungen virtuell wahr werden zu lassen. Das Spiel bietet vielfältige Architekturstile und Gestaltungsmöglichkeiten: Bei „inZOI“ können Spieler sowohl luxuriöse Villen als auch kleinere, traditionelle oder ökologische Häuser gestalten. Es gibt keine spezifische Zusammenarbeit mit Möbelmarken; die Möbel sind in der Regel markenlos und durch das Spiel selbst erstellt. Spieler können aber auch eigene Möbel importieren und anpassen.

Besonders interessant ist dabei die Canvas-Plattform, auf der Spieler ihre Kreationen miteinander teilen und zur Verfügung stellen. Dadurch entsteht eine lebendige Community, die ständig neue Inhalte hervorbringt und die Welt von „inZOI“ erweitert. Eine andere Besonderheit ist die Integration moderner KI-Technologie, die es den Spielern ermöglicht, reale Bilder in dekorative Spielobjekte zu verwandeln: Fotos aus der Welt außerhalb von „inZOI“ können direkt im Spiel verwendet werden, um Räume und Umgebungen zu schmücken – eine Innovation, die dem Spiel zusätzliche Tiefe verleiht und den Spielern eine noch persönlichere Gestaltung ihrer Welt ermöglicht.

Zudem bietet „inZOI“ ein Community-Simulationssystem an, das es den Spielern erlaubt, ihre Stadt auf vielfältige Weise zu gestalten und zu beeinflussen. Mehr als 200 Schauplätze stehen zur Verfügung, die individuell angepasst werden können. Ebenso können die Emotionen und das Bewusstsein der virtuellen Bewohner gesteuert werden, was ein dynamisches und tiefgreifendes Spielerlebnis verspricht. Jede Entscheidung hat Auswirkungen auf das Leben in der Stadt und kann zu neuen, unerwarteten Erlebnissen führen, was das Spielgeschehen abwechslungsreich und spannend hält.

Der Produzent und Regisseur von „inZOI“, Hyungjun Kim, erklärte im Gespräch, die zentrale Idee von „inZOI“ bestehe darin, den Spielern die Möglichkeit zu geben, das Leben zu gestalten, das sie sich wünschen. Diese Vision spiegelt sich in jedem Aspekt des Spiels wider – von der detaillierten Charaktererstellung (hier zu sehen) über die Gestaltung der Häuser bis hin zu den vielfältigen Interaktionen innerhalb der Community.

Auch bei der Gestaltung der Häuser und Lebenswelten werden Machbarkeitsfantasien unterstützt, die in der Wirklichkeit außerhalb der Software nur zu oft von Eigentumsbestimmungen und fehlendem Kapital drastisch eingeschränkt sind. Die vielen Möglichkeiten führen in den meisten Fällen ohnehin nicht zu Varianten, die sich von üblichen Vorschlägen der Hausentwickler und großen Möbelfirmen unterscheiden (wie etwa bei dieser Nutzerin sichtbar wird).

Ein auf Social-Media-Seiten oft diskutierter Aspekt von inZOI ist die Frage, ob es ähnlich wie „Die Sims“ eine große weibliche Zielgruppe ansprechen kann. „Die Sims“ war maßgeblich daran beteiligt, viele Frauen in die Gaming-Community zu holen und für das Genre der Lebenssimulationen zu begeistern. Krafton plant, „inZOI“ gegen Ende 2024 im Early Access zu veröffentlichen, und die Erwartungen an das Spiel sind bereits jetzt hoch. Ob es tatsächlich das Potenzial hat, „Die Sims 4“ vom Thron der Lebenssimulationen zu stoßen, kann nicht sicher vorhergesagt werden. Die Chancen stehen aber gut, insbesondere wenn man die Begeisterung auf der Gamescom und das positive Feedback der Spieler berücksichtigt.

Cosplay Village

Das Cosplay Village auf der Gamescom 2024 war ein wahres Paradies für Fans von Kostümen, Fantasy und Popkultur. Als einer der aufregendsten Orte der Messe bot es Cosplayern und Besuchern die Möglichkeit, tief in verschiedene Welten einzutauchen, sich inspirieren zu lassen und mit anderen Cosplay-Begeisterten in Kontakt zu treten.

Cosplay, also das Verkleiden und Darstellen von Charakteren aus Videospielen, Filmen, Anime oder Comics, ist seit Jahren ein wachsender Trend, der eng mit der Gaming- und Popkultur-Community verbunden ist.

Auf der Gamescom wurde dieser Trend im Cosplay Village auf spektakuläre Weise gefeiert. Zahlreiche Gruppenstände und Künstler präsentierten dort ihre Werke und boten einen Raum für Austausch, Lernen und Staunen. Das Cosplay Village war dabei nicht nur eine Bühne für kreative Köpfe, sondern auch ein Ort, an dem man praktische Tipps und Tricks für die Herstellung und Reparatur von Kostümen erhalten konnte.

Eines der besonderen Highlights war CosAid Cosplay-Repair, ein Stand, der nicht nur erfahrenen Cosplayern, sondern auch Einsteigern half, ihre Kostüme in Schuss zu halten. Ob abgebrochene Rüstungsteile oder gerissene Nähte – das Team von CosAid war bestens ausgestattet, um jedes Cosplay wieder in Topform zu bringen. Kostüme zu reparieren ist nicht nur eine technische Herausforderung, sondern auch eine Kunst für sich. Die professionelle Hilfe vor Ort war ein großer Pluspunkt für alle, die während der Messe kleinere Katastrophen mit ihrem Outfit erlebten.

Dinoshop Nerdstuff brachte die Welt von „Baldurʼs Gate 3“ zum Leben und schuf einen Fotobereich, in dem Besucher in einem Lager campen und den epischen Moment festhalten konnten. Der Stand bot nicht nur Fotomöglichkeiten, sondern auch einen Hauch von Abenteuer und Fantasie. Für die Fans von Indiana Jones gab es ebenfalls besondere Attraktionen – vor allem das Erkunden und Fotografieren von Requisiten im Stil des berühmten Archäologen ließ viele Herzen höherschlagen. Ein weiteres Highlight war der riesige „Dead by Daylight“-Fanstand von Eranos Entertainment, der mit authentischen Requisiten wie einem Haken oder einem Generator im Originalmaßstab die düstere Atmosphäre des beliebten Horror-Multiplayer-Spiels perfekt nachbildete. Cosplayer schlüpften in die Rollen ikonischer Killer und Überlebender, und Fans konnten sich im dazugehörigen Fotobereich fotografieren lassen.

Auch für die Fans von Post-Apokalypsen hatte das Cosplay Village etwas zu bieten: Die RADnecks präsentierten ihre Liebe zur „Fallout“-Reihe in Form eines großartig gestalteten Stands mit detailreichen Kostümen und Requisiten. Ihr Stand erweckte die raue, radioaktiv verseuchte Welt des Ödlands zum Leben und bot einen tiefen Einblick in das Hobby des Cosplay-Bauens. Für viele Fans der Serie war es ein Muss, sich die Zeit zu nehmen und mit den Künstlern hinter den Kostümen zu sprechen. Für alle, die sich für Cosplay und Fotografie interessierten, bot der RAPTOBOT-Stand eine perfekte Gelegenheit. Der interaktive Photobooth mit Kulissen aus „Hunt: Showdown“ ermöglichte es den Besuchern, sich mit originalgetreuen Waffen-Repliken und thematisch gekleideten Cosplayern ablichten zu lassen. Die detailverliebte Gestaltung des Standes sorgte dafür, dass jede Aufnahme zu einem besonderen Andenken wurde.

Neben all den beeindruckenden Ständen und Attraktionen ging es im Cosplay Village vor allem um Austausch und Gemeinschaft. Es war ein Ort, an dem man sich inspirieren lassen und neue Freundschaften knüpfen konnte. Für viele ist das Cosplayen mehr als nur ein Hobby – es ist eine Leidenschaft, die mit Liebe zum Detail und viel Arbeit verbunden ist. Ob handgefertigte Rüstungen, maßgeschneiderte Kleider oder aufwendige Make-up-Kreationen – in jedem Cosplay steckt so viel Zeit, dass der Begriff ‚Hobby‘ zweifelhaft erscheint.

Als leidenschaftlicher Cosplayer war das Cosplay Village 2024 auf der Gamescom für mich ein ganz besonderes Erlebnis. Die Vielfalt an detailverliebten Kostümen, beeindruckenden Ständen und die Gelegenheit, sich mit anderen Gleichgesinnten auszutauschen, machte mir einmal mehr deutlich, warum ich Cosplay so liebe. Besonders gefallen hat mir, dass es im ‚Village‘ nicht nur um das Zeigen fertiger Kostüme ging, sondern auch um den kreativen Prozess.

Als jemand, der seit Jahren mit Cosplay vertraut ist, war es für mich auch großartig zu sehen, wie sich die Community weiterentwickelt und immer wieder neue Ideen hervorbringt. Vom kreativen Handwerk über den Austausch von Techniken bis hin zur Präsentation auf den Bühnen – das Cosplay Village hat es geschafft, eine perfekte Mischung aus Professionalität und Leidenschaft zu vereinen.

Hoyoverse

Als großer Fan von HoYoverse, insbesondere von „Genshin Impact“, war die Gamescom 2024 für mich ein unvergessliches Erlebnis. Die Hauptattraktion für mich war der großartige „Genshin Impact“-Stand in Halle 6, der mit einer riesigen Bühne und spektakulären Installationen die Besucher in die Welt von Teyvat eintauchen ließ. Für diejenigen, die das Spiel noch nicht kennen: „Genshin Impact“ ist ein Open-World-Action-RPG, das in der magischen Welt Teyvats spielt. In ihr erkunden die Spieler als „Traveller“ verschiedene Regionen, kämpfen gegen mächtige Feinde, sammeln Ressourcen und schließen sich mit einzigartigen Charakteren zusammen, um das Geheimnis der verlorenen Geschwister zu lüften. Jede Region im Spiel repräsentiert ein Element wie Feuer, Wasser oder Wind, was sich in den Fähigkeiten der Figuren und den Herausforderungen der Welt widerspiegelt.

Seit seiner Veröffentlichung im Jahr 2020 hat sich „Genshin Impact“ zu einem der beliebtesten Spiele weltweit entwickelt. Mit über 65 Millionen aktiven Spielern ist es nicht nur eines der erfolgreichsten Free-to-Play-Spiele, sondern auch ein Dauerbrenner in der Gaming-Community. Ein Schlüssel zu diesem Erfolg ist die ständige Weiterentwicklung des Spiels. HoYoverse bringt regelmäßig neue Regionen, Charaktere und Herausforderungen ins Spiel.

Der Stand auf der Gamescom war ein wahres Paradies für Fans. Neben interaktiven Erlebnissen und Spielstationen gab es zahlreiche Fotomöglichkeiten, bei denen man sich vor ikonischen Schauplätzen und überlebensgroßen Skulpturen von bekannten Figuren und Bossen aus dem Spiel ablichten lassen konnte. Besonders beeindruckend waren die gigantischen Nachbildungen von Drachen und Bossgegnern, die die Welt von Teyvat in einer noch nie dagewesenen Dimension darstellten. Diese Monumente zogen die Blicke aller Besucher auf sich und sorgten für eine Atmosphäre, die einen sofort in die magische Welt von „Genshin Impact“ versetzte.

Ein weiteres Highlight waren die Cosplay-Wettbewerbe, die täglich stattfanden. Fans verkleideten sich als ihre Lieblingscharaktere aus dem Spiel – unglaublich, wie detailgetreu viele dieser Kostüme waren. Von Figuren wie der Tänzerin Nilou, über den mysteriösen Kaeya bis hin zum Fontain Archon Furina – die Cosplayer brachten die Charaktere von „Genshin Impact“ auf eine beeindruckende Weise zum Leben. Die Vielfalt der Outfits spiegelte die bunte und facettenreiche Welt des Spiels wider, und die Begeisterung der Fans war überall spürbar.

Honkai Star Rail

Nicht zu vergessen ist der beeindruckende Auftritt von „Honkai: Star Rail“ auf der Gamescom 2024. Der Stand lud die Besucher zu einer atemberaubenden Reise auf den Traum-Planeten Penacony ein, einer der neuen Schauplätze im Spiel, der mit Update 2.0 eingeführt wurde.

Die Traumblase von Penacony aus „Honkai Star Rail“Die detailgetreue Nachbildung dieses Planeten war ein Höhepunkt der Messe, mit einer lebendigen, futuristischen Kulisse, die die einzigartige Atmosphäre des Spiels perfekt widerspiegelte. Die riesigen Bildschirme und interaktiven Installationen versetzten die Besucher direkt in die Welt von „Honkai: Star Rail“, während beeindruckende Licht- und Soundeffekte den gesamten Stand in ein echtes Weltraumabenteuer verwandelten.

Besonders spannend waren die Minispiele, die am Stand angeboten wurden und bei denen die Teilnehmer ihre Fähigkeiten in rundenbasierten Kämpfen und Geschicklichkeit unter Beweis stellen konnten. Die Preise reichten von In-Game-Gegenständen bis hin zu exklusivem Merchandise, was die Spieler noch mehr motivierte, sich in die Herausforderungen zu stürzen. Für Fans des Spiels bot sich hier eine großartige Gelegenheit, tiefer in die neue Geschichte von Penacony einzutauchen und die Besonderheiten des Planeten hautnah zu erleben.

Fanstyles

Die Gamescom 2024 diente nicht nur als ein Treffpunkt für Gamer, sondern auch als eine Bühne für Outfits, in denen die Vielfalt der Gaming- und Popkultur sichtbar wurde. Besonders auffällig: jene Streetwear Fashion, die stark von Anime-Prints geprägt ist. T-Shirts, Hoodies und Caps mit ikonischen Motiven aus beliebten Anime-Serien wie „Naruto“, „Attack on Titan“ und „One Piece“ waren überall zu sehen. Diese urbanen Outfits kombinierten klassische Streetwear-Silhouetten mit popkulturellen Referenzen und waren nicht nur bei den Besuchern beliebt, sondern auch an vielen Ständen der Messe zu kaufen.

Einen weiteren Trend, der auf der Gamescom nicht zu übersehen war, bildeten die cuten Kawaii-Kleider und -Accessoires. Inspiriert von der japanischen Kawaii-Kultur, setzten viele Besucher auf niedliche Outfits mit Pastellfarben, Rüschen und verspielten Details. Accessoires wie Plüsch-Handtaschen, Haarschmuck in Tierform und bunte Socken rundeten den Look ab.

Auch der Cyberpunk-Look war allgegenwärtig. Lederjacken mit Neonakzenten, metallische Accessoires und futuristische Brillen, inspiriert von Spielen wie „Cyberpunk 2077“, zeigten den starken Einfluss dieses Stils. Die futuristischen Outfits werden häufig mit LED-Leuchten und anderen technischen Elementen kombiniert, was den Trend auf ein neues Level hebt.

Alle Fotos stammen von Josephine Kiok (außer wenn anders angegeben).