Vom Umgang mit Realfiktionen
von Hans Hütt
30.5.2024

Lage der Presse 2020

[aus: »Pop. Kultur und Kritik«, Heft 18, Frühling 2021, S. 82-87]

Im Windschatten der Pandemie gedeihen seltsame Blüten. Ihre Exzesse wirken wie ein gut geölter Reflex, die Tragik des pandemischen Geschehens mit einer eigenen Agenda zu übertünchen. Das Sterben aber gibt sich mit den Menschen nicht zufrieden. Wenn das Virus eines noch fernen Tages überwunden sein wird, wartet auf uns eine Trauerarbeit, die sich gewaschen hat. Keine Überbrückungshilfe, kein Neustartprogramm wird etwas daran ändern, dass viele liebenswerte alltägliche Nischen des Kultur- und Unterhaltungslebens unwiderruflich dahingegangen sein werden.

Ist es verwunderlich, dass der Autor, Sohn eines reformierten Pfarrers, erste Zuflucht bei einem Bibelzitat sucht? »Ihr seid wie weiß getünchte Gräber – mit einer sauberen, ordentlichen Außenseite, doch innen voller Gebeine und Schmutz. Ihr gebt euch den Anschein rechtschaffener Leute, doch euer Herz ist voller Heuchelei und Gesetzesverachtung. Euch Schriftgelehrten und Pharisäern wird es schlimm ergehen.« (Matthäus 23)

So wird es auch manchen Medien ergehen, auch bisher etablierten. Im ersten Lockdown haben große Tages- und Wochenzeitungen einen Großteil ihres Personals in Kurzarbeit oder ins Homeoffice geschickt. Das Zoomen (oder Slack, Skype und Microsoft Teams) kann nicht ersetzen, was im alltäglichen Betrieb an informeller Kommunikation Ansporn für Ideen und Projekte gewesen sein mag. Diese Presseschau wird daher unvermeidlich zur Trauer- und Zornarbeit.

Im dritten Quartal des Jahres 2020 erreichten die überregionalen Tageszeitungen (ohne »Bild«) eine verkaufte Gesamtauflage von 647.976 Exemplaren. Das Statistische Bundesamt verzeichnete im Juni 2020 eine Gesamtbevölkerung von 83,1 Millionen Menschen. Die überregionalen Tageszeitungen, »Bild« nicht mitgerechnet, weil das Blatt in einer anderen Liga spielt, erreichen zusammen noch 0,78 % der Gesamtbevölkerung. Bei den Sonntagszeitungen beträgt der Wert (ohne »BamS«) 1,07 %. Die Verkaufsauflage (E-Abos inklusive) von Springers »Welt« (41.661) ist im letzten Quartal 2020 erstmalig unter die der »taz« (42.604) gesunken. Als unentgeltlichen Trostpreis führt eine wachsende Zahl von »Welt«-Mitarbeiter*innen diverse Varianten von »Chef« als Funktionstitel auf ihren Visitenkarten.

Aus der Statistik geht nicht hervor, ob und wenn ja, wie die verkauften Tageszeitungen gelesen werden. Man fühlt sich dazu versucht, ein berühmtes Zitat von Paul Sethe zu paraphrasieren: »Pressefreiheit ist die Freiheit von zweihundert reichen Leuten, ihre Meinung zu lesen.« Ob die Zeitung dekorativ in der Ecke eines Wartezimmers liegt, von einem peniblen Greis von der ersten Zeile auf der ersten Seite bis zur letzten Zeile auf der letzten Seite nach Druckfehlern durchforstet wird, oder ob sie Opfer der Schnitzel- und Klebewut von Dokumentaren in der Geschäftsstelle eines mittelständischen Industrieverbandes ist, wir wissen es nicht. Lakonisch können wir festhalten: Der Geltungsanspruch der Meinungsbildung durch die großen Printmedien erodiert. Daran ändert die bewundernswerte Arbeit vieler Journalist*innen leider fast nichts. Zwischen 1995 und 2018 hat sich die Gesamtauflage deutscher Tages- und Wochenzeitungen auf 15,6 Millionen Exemplare fast halbiert.

Die Refinanzierung der Blätter durch Einzelverkauf, Abonnements und Anzeigen ist substantiell gefährdet. Daran ändert auch das Marketing von digitalen Produkten nicht so viel, wie zu wünschen wäre. Die Erfolge der »New York Times« bei digitalen Abonnements hat in Deutschland kein Printmedium auch nur annähernd erreicht. Entweder sind die Preise zu hoch oder irgendwelche Ersatzprodukte bieten nur begrenzten Zugriff auf das journalistische Angebot. Wegschmelzende Erlöse bei steigenden Kosten führen zu einer düsteren Prognose. Ist es daher ein Wunder, dass die Zeitungen sich durch den Bundeshaushalt subventionieren lassen wollen? Was sagen die Ordnungspolitiker in ihren Wirtschaftsressorts dazu? Schweigen sie, so dankbar wie betreten?

Nun gibt es also Staatsknete aus dem Bundeshaushalt. Ordnungspolitisch diene das der Medienvielfalt und Verbreitung, hören wir von den Befürwortern. Es gibt aber weite Landstriche im Osten ohne eigene lokale oder regionale Tageszeitungen. Die Redaktionsverbünde der Funke- und der RND-Gruppen können  den Wegfall der einst systemkonformen Regionalzeitungen des SED-Regimes kaum ersetzen. Wer vor zehn Jahren mit dem Zug von Berlin nach Meißen unterwegs war, fand beim Umsteigen in Riesa im Angebot des Bahnhofskiosks nur die Nationalzeitung, neben Resten der Sport- und Motorpresse.

Ist es daher ein Wunder, wenn Rufe laut werden, für Medien insgesamt die Organisationsform gemeinnütziger Stiftungen öffentlichen oder privaten Rechts ins Auge zu fassen? Es gibt jedenfalls Gründe genug dafür, über das Organisationswesen der Medien und ihre materiellen Grundlagen neu nachzudenken. Die »Frankfurter Allgemeine Zeitung« hat es im Jahr 1949 vorgemacht. Wie lange aber reichen die Erträge der sie tragenden Stiftung? Wann geht es an die Substanz, davon abgesehen, wie die Stiftungsaufsicht darauf reagieren würde, wenn Stiftungsvermögen angeknabbert würde. Zu den Organpflichten einer gemeinnützigen Stiftung gehört die Erhaltung des Stiftungsvermögens.

So viel zur materiellen Lage der Printmedien. Sie erklärt (auch) die mitunter scharfe Kritik von Printjournalisten an der Finanzierung öffentlich-rechtlicher Anstalten. Es wäre voreilig, darin Neid zu vermuten. Eher ist es Ausdruck für die uneingestandene bittere Einsicht in die eigene Lage.

Als weiterer Dukatenesel dient den Printmedien mit einer dreistelligen Millionensumme Google als eigennützig spendabler Partner. So sieht moderner Ablasshandel aus. Wenn das Geld im Kasten klingt, das Elend aus der Ferne blinkt. Springer macht nicht mit, weil der Verlag genug damit zu tun hat, die eigene Substanz zu verprassen.

Medienkritik steckt in einer Zwickmühle. Sie lebt von der Branche, die sie kritisiert. Das führt zu Konflikten, manchmal auch zum Ende langjähriger Zusammenarbeit, wie der Verfasser beglaubigen kann. Das Dilemma wirkt chronisch, gäbe es nicht inzwischen auch Finanzierungsformen wie das Crowdfunding.

Der Verfasser war 2014 an der Gründung der »Krautreporter« beteiligt. Inzwischen gibt es mit »Steady« eine eigene Marketingplattform für die Refinanzierung einer Vielzahl von Medien, die durch variable Spendenbeiträge eigene Formen und Formate ihrer Leser*innenbindung und Finanzierung entwickelt haben. Ähnliches zeigt in der Schweiz die »Republik«. In den Niederlanden aber wird »De Correspondent«, ein Pionier des medialen Crowdfundings, den Betrieb zum Ende des Jahres 2020 einstellen. Die »taz« hat nach einem weitsichtigen Rat von Olaf Scholz vor vielen Jahren das Organisationsgefäß einer eingetragenen Genossenschaft etabliert. Das Genossenschaftswesen ist übrigens zeit seiner Existenz Beweis dafür, wie in Zeiten des Mangels langfristige verlässliche Finanzierungsformen für unternehmerisches Wagnis etabliert werden können.

Vor diesem Hintergrund struktureller Umbrüche relativieren sich Konflikte, die besonders in den Sozialen Medien im zweiten Halbjahr des Jahres 2020 zu heftig oszillierenden Verläufen neigten. Ohne Übertreibung produzieren und reproduzieren sie Filterblasen, die  noch deutlich geringere Reichweiten haben als die überregionalen Printmedien. Vielleicht erklärt das vorsätzliche Kochen im eigenen Saft auch die Heftigkeit mancher Debatten. »Auf Twitter und Co. kommunizieren wir nicht mehr, um uns zu verstehen. Wir verstehen uns falsch, um nicht mehr kommunizieren zu müssen. Sprache verkommt zum Taler auf dem digitalen Aufmerksamkeitsmarkt, verliert zunehmend ihren aufklärerischen Kern. Soziale Medien haben zwar weniger hierarchische Räume der Kommunikation geschaffen, der gegenwärtige Modus der Kommunikation erschwert aber Differenzierung.« (Volkan Ağar, taz.de, 25.8.2020)

Das betraf in der zweiten Jahreshälfte immer noch die Nachbeben um die Ausladung von Achille Mbembe von der Ruhrtriennale. Der Verfasser will weder durch Nacherzählung noch durch eigenen Kommentar das verminte Dickicht dieser Debatte betreten. Ihre Heftigkeit bewog mich zu weiträumiger Umgehung, da ich unter den Protagonist*innen Vertraute auf allen Seiten schätze, ohne entschlossen selber auf die eine oder die andere Seite springen zu wollen. Man hat sich waidwund diskutiert. Im jüngsten Akt plädiert die »Initiative GG 5.3 Weltoffenheit« gegen den BDS-Beschluss des Bundestages. Die Selbstbezeichnung kann – pars pro toto – als Ausdruck für eine Technik der Argumentation gelten, die die von ihr Kritisierten unter den Verdacht stellt, nicht so weltoffen wie man selbst zu sein. So sehen Wettbewerbe im Diskurstennis aus. Michelangelo Antonionis Film »Blow Up« lässt freundlich grüßen.

Ein weiteres heftig umstrittenes Thema dieses Halbjahres ist die Frage, was unter dem Begriff ›woke‹ zu verstehen sei. Wollten wir es altväterlich einfach aus dem Englischen übersetzen, hieße es ›aufgeweckt‹, womit eine Form zivilreligiöser Offenbarung verstanden werden könnte, die ihre eigenen Enigmata pflegt, wozu die Bereitschaft zu gehören scheint, über Andersmeinende sehr robust und ohne umständliche Verfahren zu richten. In fernerer Vergangenheit spielte er eine Rolle in der Sprache der Beatniks mit ihren Verbindungen zur ›black community‹ in Amerika, wie William Melvin Kelley im Mai 1962 in der »New York Times« mitteilte.

Das Engagement für Minderheiten gleich welcher Herkunft oder Beschaffenheit (der Verfasser weiß, wovon er als Angehöriger einer Minderheit spricht) droht aus den Augen zu verlieren, mit welcher Emphase und Weitsicht das Verfassungsgebot der Gleichheit auch verstanden werden könnte. Die Form der ›Woke‹-inspirierten Konflikte erinnert den Verfasser an eine Episode aus der Kanzlerschaft von Ludwig Erhard, der am Vorabend einer ersten Wirtschaftskrise im westlichen Nachkriegsdeutschland mit Hilfe durch Rüdiger Altmann das Konzept der »formierten Gesellschaft« in Verkehr brachte. Es besaß Ähnlichkeit mit einer ständestaatlichen Idee, weswegen es nicht verwundert, wie leichthändig der Vater des Wirtschaftswunders sich  so aggressiv gegen »Pinscher, Banausen, Nichtskönner, Scharlatane und Uhus« aussprach. Nichts gegen Uhus, bitte! Damit waren die in den frühen 1960er Jahren namhaften deutschen Schriftsteller und Journalisten gemeint.

Auf ›Woke‹ bezogen gestalten die Protagonist*innen dieses Diskurssegmentes, ohne es zu ahnen, einen ideologisch aufgebohrten Wiedergänger der formierten Gesellschaft, in der sie als Platzanweiser eigenen Rechts in den Himmel loben oder in die Hölle verfluchen, wer ihrer aktuellen diskursiven Position nicht ergeben huldigt und zuspricht. Denn die Generation ›Woke‹ pflegt höfische Formen ohne erbliche Titel, es sind Verbannungsformeln, welche die ›Woke‹-Debatten prägen. Wer zu widersprechen wagt, landet im Abseits, ohne Aussicht auf Gehör. Gleiche Rechte (auch auf Gehör) für Ungleiche scheinen den ›Woke‹-Protagonist*innen undenkbar. Das Wetterwendische des ›Woke‹-Wölkchens liegt darin, dass es gleichermaßen von der Sehnsucht nach Konsens geprägt ist (solange der dem Imperativ der eigenen Position folgt) wie auch sehr unreflektiert Konsens in konfligierenden Situationen unterstellt. So erklingt in diesen Debatten nicht bloß ein Echo auf Ludwig Erhard, sondern auch auf Erich Mielke, der am 13. November 1989 in der Volkskammer der DDR sagte: »Ich liebe – ich liebe doch alle alle Menschen.«

So heuchlerisch, das ist ihnen zuzugestehen, sind die ›Woke‹-Protagonist*innen nicht. Sie prägen aber ein bedrückend provinzielles Denken. Sie zeigen sich uneinsichtig, als habe der Orkus das Denken von Césaire, Fanon, Genet und Sartre verschlungen, auf deren Sargdeckeln sie tanzen.

Sie sind robust dünnhäutig, ohne den Charme wahrzunehmen, der in der Einsicht in die eigene Schwäche läge. Als maßgebliche Kategorie gilt ihnen das Konstrukt von Privilegien, aus dem sie ein soziales Gefüge aus Vorrechten und Nachteilen basteln, die alles zu erlauben scheinen, was dieses Gefüge in Frage stellt. Daraus entsteht leider keine nachvollziehbare Kritik der Urteilskraft, sondern nur ein neuer situativer Absolutismus. Der Verfasser hat genug ideologische Häutungen hinter sich (›Woke‹-gesprochen: privilegierter Sohn eines Pfarrers mit sechs Geschwistern, akademischer Bildung, mit Preisen ausgezeichnet, der als Angehöriger einer sexuellen Minderheit weiß, was es heißt, diskriminiert worden zu sein), um an diesem Spiel nicht mitwirken zu wollen.

Ich betrachte mich heute als radikal-liberal. Überzeugen ist unfruchtbar. In dieser Hinsicht stimme ich dem Publizisten Andrew Sullivan zu, der sich kürzlich nach fünf Jahren als prominenter Autor vom »New York Magazine« verabschiedet hatte, um erneut die Freiheit des Bloggens ohne korporatives Gehäuse zu suchen. Sein Leitmotiv dafür: die Chance frei zu schreiben, scharfen Dissens zu begründen und darüber das Gespräch mit einem interessanten Publikum zu suchen. Meine Distanz zu den ›Woke‹-Diskursen bedeutet nicht, dass ich jenem berüchtigten offenen Brief aus den USA zustimme, der im vergangenen Sommer in »Harperʼs Magazine«, »Le Monde«, »Repubblica« und der »Zeit« erschienen ist (»A Letter on Justice and Open Debate«; »Harperʼs Magazine«, 7.7.2020). Diesen Brief verstehe ich als Echo auf ein Symptom, bei dem die Unterzeichnenden es versäumt haben zu analysieren, welche Entwicklung das Symptom hervorgebracht hat. Der Autor und Übersetzer Robin Detje hat darauf in der »Zeit« (Nr. 30, 2020) treffsicher geantwortet: »Die Herzlosigkeit dieser Argumentation, die Verweigerung von Einfühlung verraten, was dahintersteckt: ein Machtkampf. Freiheit und Respekt werden als begrenzt verfügbare Güter verstanden – wer mehr davon verlangt, will sie mir wegnehmen. Haltet den Dieb!« Detje fügt die rhetorische Frage an: »Was ist das für ein Liberalismus, der sich von Forderungen anderer nach Freiheit, Anstand und Selbstbestimmung bedroht fühlt?«

Fast zeitgleich erschien auf der Plattform niemanlab.org am 29.7.2020 ein Essay von Bill Adair und Mark Stencel, die angesichts des technischen Fortschritts hin zu einem automatisierten Journalismus fordern: »Bring back the humans!« Dabei geht es ihnen nicht nur um die Subtilität gewissenhafter Prüfung von Fakten. Der Prozess des deliberativen Denkens und Schreibens ist durch die schönsten Algorithmen nicht zu ersetzen.

Ich könnte salopp damit schließen, dass es mir als lesendem und schreibendem Beobachter weiterhin darum geht, mehr nur als Selbstwertgefühl und Opferrolle unter einen Hut (Hütt) zu bekommen. Die Einsicht in die Prekarität eines schreibenden Kleinunternehmers mit bescheidener gesetzlicher Rente befördert spottlustigen Realismus als Ausdruck der verbliebenen eigenen Freiheit, und das nicht etwa, weil ich mich nach den Kriterien von November- oder Neustarthilfen selbst als relevant bezeichnen würde, sondern weil ich die Würdigung durch den Fiskalstaat zu verstehen versuche, ich sei systemrelevant. Wie kommt er dazu?

Würde das Mühlrad der Pandemie auch über mich hinweg rollen, so soll meine Asche an unbekanntem Ort verstreut werden. Was an Erinnerungen bliebe, wird bald verschollen sein. Ich verdanke diese Haltung dem Dichter Joseph Brodsky, der im Januar 1988 in der »New York Review of Books« den Essay »The Condition We Call Exile« veröffentlichte. Versuch Dir vorzustellen, so zitiere ich ihn aus meiner Übersetzung, die 1988 im Rowohlt-Reader des Kongresses »Ein Traum von Europa« erschienen war, du seist ein Buch, das bei der Rückgabe in die Bibliothek nicht wieder auffindbar falsch abgelegt wird. Oder du seist die Hündin Laika, die auf Nimmerwiedersehen ins All geschossen wurde. Das ist der Ausgangspunkt des Schreibens, sich im Verlorensein an einem bestimmten Ort in Zeit und Geschichte zu finden – und deinen Beitrag zu leisten. Rückkehr zur Normalität ist ausgeschlossen, weil sie schon immer eine bescheidene Realfiktion gewesen ist.

 

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