Popmusik Juni
von Márcia Elisa Moser
13.6.2014

 

Salt’n’Pepa, Sophia Kennedy, Jennifer Lopez, DeVinyls, Jessica Delfino, PJ Harvey, Khia und Soap & Skin.

 

Salt’n’Pepa – »Push It«

HETERO.

 

Sophia Kennedy – »Angel Lagoon«

 

HOMO.

 

Jennifer Lopez – »Love Don’t Cost a Thing«

 

MACHT I (Moneten (Money)).
»To enter a gift exchange as a partner, one must have something to give. If women are for men to dispose of, they are in no position to give themselves away.« Gayle Rubin The traffic in women (1975)

 

DeVinyls – »I Touch Myself«

AUTO.

 

Jessica Delfino – »My Pussy Is Magic«

 

MACHT II (Magie).
»What if we were to ask if the ‚problem‘ here is one of power? That is, what if the woman is ‚dangerous‘ and must pass through rituals because her bleeding is a ‚powerful‘ event? I am remeinded here that in the Mishna touching the scroll of a canonical book ‚pollutes‘ the hands. That is, the inadvertance creates a need for ritual resoultion, not because the text is polluted, but because of its perceived sacred power (m. Yad. 3:2, 5). When Maccoby writes that ‚(s)ome things may be polluting in proportion to their awesomeness‘, he suggests something similar.« David Tabb Stewart, Does the Priestly Purity Code Domesticate Women?, 2008.

 

PJ Harvey – »Dry«

ANTI.

 

Khia – »My Neck, My Back«

ANALYSE I.

»Will man das Weibwerden des kleinen Mädchens verstehen, so muß man die weiteren Schicksale dieser Klitoriserregbarkeit verfolgen. Die Pubertät, welche dem Knaben jenen großen Vorstoß der Libido bringt, kennzeichnet sich für das Mädchen durch eine neuerliche Verdrängungswelle, von der gerade die Klitorissexualität betroffen wird. Es ist ein Stück männlichen Sexuallebens, was dabei der Verdrängung verfällt. Die bei dieser Pubertätsverdrängung des Weibes geschaffene Verstärkung der Sexualhemmnisse ergibt dann einen Reiz für die Libido des Mannes und nötigt dieselbe zur Steigerung ihrer Leistungen: mit der Höhe der Libido steigt dann auch die Sexualüberschätzung, die nur für das sich weigernde, seine Sexualität verleugnende Weib im vollen Maße zu haben ist. Die Klitoris behält dann die Rolle, wenn sie beim endlich zugelassenen Sexualakt selbst erregt wird, diese Erregung an die benachbarten weiblichen Teile weiterzuleiten, etwa wie ein Span Kienholz dazu benützt werden kann, das härtere Brennholz in Brand zu setzen. Es nimmt oft eine gewisse Zeit in Anspruch, bis sich diese Übertragung vollzogen hat, während welcher dann das junge Weib anästhetisch ist.« Sigmund Freud, Drei Abhandlungen zur Sexualtheorie, 1905.

 

Soap & Skin – »Extinguish Me«

 

ANALYSE II.
»Man sucht das einem selber Ähnliche (…), in dem das eigene Ichpartikel sich auflösen kann, weil die Auflösung im Ähnlichen nicht brüsk zerstörend, sondern unbemerkt vor sich geht. Und doch, was bedeutet diese Auflösung für die Ichpartikel, wenn nicht den Tod? (…) bis die Zuneigung, zumal wenn man es mit Individuuen verschiedenen Geschlechtes zu tun hat, sich so steigert, daß man sich im Ganzen (das ganze Ich) hingeben möchte. Diese für das Ich gefährlichste Phase des Fortpflanzungs- (Transformations-) Triebes geht aber mit Wonnegefühlen einher, weil die Auflösung im ähnlichen Geliebten (=in der Liebe) stattfindet.« Sabina Spielrein, Die Destruktion als Ursache des Werdens, 1912.

»In den zwei entgegengesetzten Situationen der äußersten Verliebtheit und des Selbstmordes wird das Ich, wenn auch auf gänzlich verschiedenen Wegen, vom Objekt überwältigt.« Sigmund Freud, Trauer und Melancholie, 1917 (1915).

 

Márcia Elisa Moser ist Religionswissenschaftlerin an der Philipps-Universität Marburg.